Die U18-Junioren lassen sich im zweitletzten Spiel noch die Butter vom Brot nehmen und schliessen eine tolle Saison, welche eigentlich das Adjektiv geil verdient hätte, auf dem 2. Tabellenplatz ab. Nach über 26 Wochen auf dem ersten Rang muss man diesen an den hartnäckigen Verfolger aus Obersiggenthal abgeben. Somit endet auch die Ära des Trainergespanns Brack/Lacerda unglücklich.
Die Motivation war übergross, die Vorbereitung optimal verlaufen und man wusste, dass mit Waldenburg ein harter Brocken kommen wird. Für ein Mal konnten die “falschen” Adler auf ihre ganze Spielerpalette zurückgreifen, welche auch das Potential zu mehr als Platz 3 gehabt hätten. Bereits früh setzten sie die Aarauer mit einem hohen Pressing unter Schwierigkeiten, die Adler aus der Hauptstadt fanden jedoch ein Rezept sich zu lösen. Nach 10 Spielminuten stand man aber zu weit weg vom Gegner, der mit einem Backhand-Bogenlauf zur Führung abschloss. Jedoch gelang dem unermüdlichen Neeser nur 4 Minuten später der Ausgleichstreffer. Kurz darauf verpasste Mastrodomenico nur knapp das Tor und somit die Aarauer Führung. Und so kam es, dass ein Eigenfehler im Aufbau dem Gegner einen Konter ermöglichte, welcher eiskalt versenkt wurde. Aarau versuchte im zweiten Abschnitt weiterhin, ein Tor zu erzielen, hielt den Ball gut in den Reihen, konnte aber nicht genügend Druck aufs gegnerische Tor bringen. Zudem verhielt man sich auch im vordersten Drittel zu wenig dominant und konnte den Ball nicht im Netz versenken. Waldenburg durfte auch auf einen starken Torhüter zählen, der mit einem Big Save den Ausgleichstreffer durch Bertschi um Zentimeter verhinderte. Auf der Gegenseite kam sie aber immer wieder gefährlich vors Aarauer Tor und Lombardi musste einige Male eingreifen, bewies aber mit blitzschnellen Reflexen, dass er bereit war. In den letzten Minuten setzten die Aarauer alles auf eine Karte und Lombardi wurde durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. 20 Sekunden vor Schluss unterlief dem hindersten Verteidiger ein haarsträubender Fehler im Aufbau, womit die Sache gegessen war und Waldenburg mit 3:1 siegte.
Die Enttäuschung nach dieser bitteren Niederlage war riesig. Es ist wohl die bitterste Niederlage, meiner persönlichen Karriere, wenn nicht auch die jedes einzelnen Spielers. Hätte man bloss ein Tor erzielt und wäre mit einem Unentschieden aus dem Spiel gegangen – man wäre heute immer noch auf dem 1. Platz. Aber Fortuna war nicht mit uns und man merkte, dass in den Aarauer Reihen ein gnadenloser Knipser fehlt, der in solchen Spielen eiskalt die Tore erzielt. Man rang in der Spielpause nach Worten und versuchte das Erlebte zu verarbeiten. Ob dies schon gelang, bleibt offen. Jedenfalls raffte man sich für das zweite Spiel nochmals zusammen.
Der Gegner aus Basel war zu fünft angereist und somit hatte man ein weiteres Spiel vor sich, bei welchem der Sieger so gut wie vor dem Spiel feststand. Aarau dominierte das Spiel durch viel Ballbesitz, fand aber wie so oft nicht schnell genug ins Spiel. Basel konnte immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen und zuweilen den Ball sehr gut in den Reihen halten. Nach gut 10 Minuten lag es an Mastrodomenico, welcher mit einem satten Schuss ins weite hohe Eck abschloss. Vor der Pause erhöhte Oehler mit einem gekonnten Weitschuss auf Vorlage Koch’s auf 2:0. Das Spiel gestaltete sich auch in Durchgang zwei harzig und Martensson im Aarauer Tor wurde immer wieder geprüft, hielt den Kasten aber rein. Die Aarauer Offensive hatte weiterhin Mühe mit dem Basler Bollwerk, kam aber durch einen weiteren Weitschuss, diesmal durch Frei, zu einem weiteren Treffer. In der 28. Minute erhöhte dann noch Schnyder das Score auf 4:0 bevor 3 Minuten vor Spiel- und Saisonende Center Marraffino im Powerplay den Schlusspunkt in einem glanzlosen Sieg setzte.
Die U18 machte diese Saison vieles richtig. Nach einem erfolgreichen Halbjahr im 2017 kam dann die wegweisende Runde, in welcher man katastrophal gegen den konstanten Verfolger Obersiggenthal unterging. Mental war man zu wenig bereit und besonders diese Konstanz fehlt dem Aarauer Team. Das Team steckt voller technisch hervorragender Spieler, aber das Trainerduo Brack/Lacerda schaffte es zuweilen nicht, ihnen den endgültigen Feinschliff zu verpassen.
Sie blicken jedoch auf eine enorm erfüllende Saison zurück und danken jedem einzelnen Spieler für seinen Einsatz, den er in über 140 Trainingseinheiten geleistet hat. Man durfte viele erfolreiche und erfreuende Momente sowie auch zwei enttäuschende Momente erleben. Dass in diesen auch Enttäuschungstränen flossen, zeigte auf, wie viel Druck im Sport stecken kann und wie sehr diese geile Sportart den jungen Männern am Herzen liegt. Ich habe die Zeit mit euch genossen Jungs, vielen Dank!!!
Team Aarau – SV Waldenburg Eagles 1:3 (1:2; 0:1); Zweienhalle Deitingen; SR Gübeli/Haller
Tore: 10. Waldenburg 0:1, 14. Neeser 1:1, 17. Waldenburg 1:2, 39. Waldenburg 1:3
Bemerkungen: 1x 2 Minuten Team Aarau
Team Aarau – Basel United 5:0 (2:0, 3:0); Zweienhalle Deitingen; SR Arnet/Huber
Tore: 8. Mastrodomenico (Neeser) 1:0, 15. Oehler (Koch) 2:0, 22. Frei 3:0, 28. Schnyder (de Rinaldis) 4:0, 37. Marraffino (Oehler, Ausschluss Basel) 5:0
Bemerkungen: 1x 2 Minuten Basel United
Für das Team Aarau im Einsatz: Lombardi; Grawehr, Brunschwiler(C), Marraffino (1/0), Schibli, Oehler (1/1); De Rinadis (0/1), Wagner, Neeser (1/1), Röthlisberger, Mastrodomenico (1/0); Genoni, Kull M., Frei (1/0), Bertschi, Schnyder (1/0); Koch (0/1), Bürgi, Lewy, Keinath; Martensson
Ohne: Grimm, Romanowski (beide verletzt), F. Kull, Kronenberg (beide rekonvaleszent)
Betreut durch: Bleuler, Epprecht, Brack und Lacerda.