Die Vorzeichen für einen Aarauer Coup gegen die Bern Capitals waren schlecht, erweiterte sich doch die Verletztenliste des Teams Aarau just in der Neujahrswoche um die beiden Topskorer Tomas Vojtisek und Peter Byland. Aber die verbliebenen Adler schlugen sich meisterlich, verlangten Bern vieles ab und verloren letztlich knapp mit 3:4.
Das Team Aarau war von Beginn an konzentriert und bereit, dem Favoriten aus der Landeshauptstadt Paroli zu bieten. Bern seinerseits versuchte das Zepter zu übernehmen und dominierte das Startdrittel denn auch. Den Führungstreffer durch Samuel Schneiter konnte Matthias Romer, der seine stärkste 1. Liga-Partie bisher zeigte, aber postwendend ausgleichen. Erst kurz vor der ersten Pause vermochten die Gäste wieder in Führung zu gehen. Aarau reagierte im Mitteldrittel und führte die Zweikämpfe noch vehementer und bestimmter aus. Die Eigenfehlerquote konnte im Vergleich zu den bisherigen Partien in der 1. Liga sehr tief gehalten werden und jeder Akteur zeigte sich taktisch auf der Höhe. Angeführt von den Routiniers Dominic Studer, Michael Merki, Stefan Wassmer und Quenton Gaberthuel, zeigte das Kollektiv eine von Einsatz, Solidarität und Cleverness geprägte Leistung. Und in Phasen, in welchen die Bern Capitals ihre Dominanz, ihr schnelles Passspiel und die Abschlussgefährlichkeit dann doch auszuspielen vermochten, brillierte ein bestens aufgelegter Mäder im Aarauer Tor mit ein paar Glanzparaden. Dominic Studer, der Captain persönlich, war es, der für Aarau das Geschehen im Mitteldrittel auch resultatmässig ausgleichen konnte. Im Schlussdrittel blieben die Berner zwar punkto Ballbesitz, Stocktechnik und Routine überlegen, Aarau konterte aber gefährlich und der inzwischen eingewechselte U-18 Junior Toni Brunschwiler spielte mutig nach vorne. Michael Merki, stets Gefahrenherd vor dem Berner Kasten, bekundete bei einem Drehschuss an den Pfosten Pech. Und so waren es die Gäste, die mit einem Doppelschlag in der 51. und 52. Minute das Spiel entscheiden konnten. Zu wenig Effizienz im Überzahlspiel, unnötige Strafen wegen Reklamierens und zu wenige Abschlussmöglichkeiten verhinderten letztlich einen Aarauer Überraschungspunkt. Immerhin gelang Matthias Romer in der Schlussminute noch der Anschlusstreffer zum 3:4 Endstand. Der Sieg der Berner war auf der anderen Seite gewiss nicht gestohlen; sie stellten letztlich die spielerisch bessere Mannschaft und verzeichneten auch mehr Offensivaktionen.
Das Team Aarau durfte sich am Ende über eine tolle Mannschaftsleistung freuen. Gleichzeitig waren Frust und Ärger darüber, Punkte gegen einen der Grossen so knapp verpasst zu haben, nicht wegzudiskutieren. Bereits am nächsten Wochenende steht eine weitere Herkulesaufgabe auf dem Programm. Aarau muss beim letztjährigen NLB-Team Schüpbach ran, das zuletzt sechs Mal in Serie – unter anderem gegen Lok Reinach und die Bern Capitals – gewinnen konnte.
Team Aarau – Bern Capitals 3:4 (1:2, 1:0, 1:2); Schachenhalle, Aarau. 89 Zuschauer. SR Brander/Schwarzwälder. Tore: 4. S. Schneiter (L. Hählen) 0:1. 7. M. Romer (Ci. Keller) 1:1. 17. S. Righini (D. Danuser) 1:2. 32. D. Studer 2:2. 51. L. Hählen (M. Coray) 2:3. 52. D. Danuser (S. Righini) 2:4. 60. M. Romer (M. Merki) 3:4.
Strafen: 4 mal 2 Minuten plus 1 Mal 10 Minuten (M. Hafner) gegen Team Aarau. 4 mal 2 Minuten gegen Bern Capitals.
Team Aarau: Mäder; Hofmann, Lacerda; Glettig, Widmer; Wassmer, Gaberthuel; Studer Dominic, Fäs, Merki; Schwaller, Stark, Stoltenberg; Romer Matthias, Kohler, Keller Cirill; Basler; Brunschwiler Studer Nicolas; Keller Chai.
Bern Capitals: Wieland; Righini; Schneiter; Baumann; Danuser; Hess; Wanzenried; Wehrli; Schwab; Sutter; Mühlematter; Rosolen; Kohler; Vischer; Hählen; Minder; Coray; Kummer; Cueni; Nydegger; Buchser.