Manchmal fehlt wenig und doch so viel

Die U18 hatte am heutigen Tag mehr als eine schwierige Aufgabe. Nicht nur ein Spitzenspiel gegen den Zweitplatzierten, sondern auch der Drittplatzierte erwartete uns in der GoEasy Arena. Dazu kam, dass in Aarau die Ferien begonnen haben und man somit auf zahlreiche Stammkräfte verzichten musste. Daran Anteil hatte ebenfalls die momentane Grippewelle…

Dennoch sollte man topmotiviert in das erste Spiel gegen Obersiggenthal gehen. Man ging mit der Erwartung ins Spiel, dass jeder Einzelne von den Zehenspitzen bis zum längsten Haar motiviert war – eine Erwartung die nicht erfüllt wurde. Zu nervös und unkonzentriert, musste man bereits nach 1,5 Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen. Kurze Zeite fing man sich wieder, bevor aber nach knapp 5 Minuten der weitere Gegentreffer kam. Man kämpfte jedoch weiter, versuchte vorne einiges, gelingen wollte jedoch nichts. Die schwarze Wand aus Obersiggenthal stand kompakt, der Gegner gewann praktisch jeden Zweikampf. Man sah den Willen in des Gegners Augen und in unseren? Nach knapp 13 Minuten gelang dem Gegner ein weiterer Treffer, auf der Gegenseite traf man nur das Aluminium. So musste man mit einer 0:3-Hypothek in Durchgang Zwei. Man startete bestimmter, hatte mehr Spielanteile und konnte den Ball besser laufen lassen. Ein Tor wollte jedoch vorerst nicht gelingen. Obersiggenthal konzentrierte sich auf ihre Stärke – den Konter – und stand tief. Ein sauber ausgeführter Freistoss, bei welchem man einen Gegenspieler völlig ungedeckt liess, wurde zum 4. Treffer verwertet. Keine 30 Sekungen später, nur kurz nach dem Aarauer Time-Out, musste Torhüter Litterio schon wieder hinter sich greifen. Der 5. Gegentreffer war sogleich der Genickschlag, die Köpfe hingen tief, die Blicke waren leer. Dass Obersiggenthal noch zum 6. Treffer kam, war somit nicht weiter erstaunlich. Dass man bei den beiden letzten Gegentoren unglücklich aussah, sowie den Obersiggenthaler sehr, sehr viel gelang, hatte wohl auch mit Pech zu tun. 25 Sekunden vor Schluss, versaute Schnyder noch das gegnerische Shutout, als er einen Pass des nimermüden F. Kull über die Linie drückte.

Unter dem Strich hatte man in der Defense eine einfach nur grottenschlechte Zuteilung an den Tag gelegt und zu wenig Einsatz in den Zweikämpfen gezeigt, hinzu kam, dass man völlig desorganisiert stand. Verteidigen hat einfach mit Disziplin zu tun und setzt man ein System nicht korrekt um, ergibt dies viele Löcher für den Gegner, was uns heute gnadenlos aufgezeigt wurde. Dass die Niederlage zu hoch ausgefallen ist, interessiert jedoch nicht weiter. Aus eigener Kraft den ersten Platz zu halten, war somit nicht mehr machbar. Dass auch die Matchvorbereitung ungenügend war, machte es doppelt bitter. Hatten es einige Stammspieler nicht für nötig gehalten, die volle Woche vor der Runde zu trainieren und dass andere Stammspieler ihre Prioritäten bei Freundin oder dem Skifahren setzen, nervt als Trainer nach so einem Spiel zusätzlich.

 

Aarau – Obersiggenthal  1:6 (0:3, 1:3); GoEasy Arena, Baden; SR Peter/Grimm

1:40 Obersiggenthal 0:1, 4.40 Obersiggenthal 0:2, 12.30 Obersiggenthal 0:3, 33.30 Obersiggenthal 0:4, 33.55 Obersiggenthal 0:5, 36.12 Obersiggenthal 0:6, 39.35 Schnyder (Kull F.) 1:6

33.30 Time-Out Team Aarau

 

Wie baue ich dieses Team nun wieder auf? Kann die Mannschaft darauf reagieren? Welche Worte wähle ich bloss? – Alles Gedanken, welche dem Trainerduo Brack/Lacerda in der Spielpause durch die Köpfe gingen. Nochmals die Motivation sammeln, die Tränen abwischen und den Frust in konzentrierte, geballte Spielenergie umwandeln war nun das Credo. Man startete auch bemüht und einiges kämpferisches in das Spiel gegen das Heimteam aus Baden. Die Zuteilung war besser als im ersten Spiel, jedoch nicht genügend. So kam es, dass auf beiden Seiten Chancen entstanden, bis zur Pause konnte aber keine genutzt werden – die Torhüter hielten ihre Kasten sauber. Das Team, welches als erstes ein Tor schiesst, wird wohl gewinnen – so die Sportlerweisheit. Nach gut 28 Minuten war es dann Oehler, welcher im Powerplay mit einem satten Weitschuss den ersten Treffer erzielen konnte. Endlich durfte man ein Tor bejubeln. Und gleich im nächsten Einsatz, war es erneut Oehler, welcher den Ball aus der gegnerischen Ecke holen konnte und zum 2:0 ins Netz traf. Das Gastspiel bei der Herrenmannschaft scheint dem jungen U18-Spieler definitiv gut getan zu haben. Erneut einen Einsatz später, jedoch von der zweiten Linie, durfte man nochmals jubeln. Schnyder blieb an der Bande hartnäckig und luchste dem Badener Verteidiger den Ball ab. Mit einem klugen Pass und einer noch klugeren Drehung Romanowskis, versetzte man Baden einen Schlag in die Magengegend. Gute drei Minuten vor Spielende durfte Frei endlich wieder einen persönlichen Torerfolg feiern, nachdem Bürgi aufgelegt hatte. Kurz, bevor man dachte Litterio feiert seinen Shutout, konnte der Gegner nach einem gröberen Bock eines Aarauer Verteidigers jedoch noch den Ehrentreffer erzielen.

Man konnte sich im Laufe des Tages leicht steigern und die erste Niederlage zum Glück genügend schnell verdauen. Dass man jedoch weiterhin grosse Baustellen hat, gibt zu bedenken.

Team Aarau – UH Baden-Birmenstorf 4:1 (0:0, 4:1), GoEasy Arena Baden; SR Lehmann/Hänni

Tore: 28. Oehler (Romanowski, Ausschluss Baden) 1:0, 30. Oehler 2:0, 31. Romanowski (Schnyder) 3:0, 37. Frei (Bürgi) 4:0, 39.45 Baden 4:1

31. Time-Out Baden

 

 

Leider musste man den ersten Platz nach der ersten Saisonniederlage abgeben – jedoch nur für kurze Zeit. Da Obersiggenthal in ihrem zweiten Spiel geschlagen wurde, gibt es für Aarau erneut den 1. Platz mit dem 1-Punktepolster für die Ferien. Bereits eine Woche nach den Sportferien geht es weiter. Für die Aarauer geht es nun daran, in den Ferien den Kopf freizukriegen und sich fitzuhalten sowie in der Woche vor der nächsten Runde sehr, sehr hart an sich zu arbeiten. Besonders in der Defensive braucht es mehr Disziplin, in der Offensive eine Spur mehr Kreativität. Zuletzt soll sich nochmals jeder bewusst werden, dass es möglich ist als Team an den Aufstiegsspielen teilzunehmen, sofern jeder Einzelne alles für die Mannschaft gibt und andere Aktivitäten in den nächsten 2 Monaten hinten anstellt. Wichtig ist vor allem, dass heute jeder aus seinen Fehlern gelernt haben kann und man es in Zukunft besser zu machen weiss!

 

Team Aarau: Litterio; Koch, Grawehr, Brunschwiler, Marraffino, Schnyder (1/1); Wagner, Lewy, Neeser, Romanwoski (1/1), Röthlisberger (1. Spiel); Keinath, Kull F. (0/1), Frei (1/0), de Rinaldis, Bertschi; Epprecht, Bürgi (0/1), Oehler (2/0, 2. Spiel)

Betreut durch: Brack und Lacerda.