Nach der Meisterschaftsniederlage in Burgdorf tat sich das Team Aarau im Schweizer Cup 1/64-Final gegen das Kleinfeld 1. Liga Team aus Gansingen schwer, erzitterte sich aber dank einem Hattrick von U-21 Spieler Florian Kull das Weiterkommen.
Die Aarauer begannen gegen wild und fleissig verteidigende und viel Laufarbeit verrichtende Gansinger mit gefälligen Ballstafetten aber mit wenig Zug aufs Tor. So dauerte es bis zur 7. Minute, ehe Captain Dominic Studer die Kantonshauptstädter nach schönem Pass von Marco Stoltenberg in Führung bringen konnte. Nach dem Ausgleich der Fricktaler brachte Marco Stoltenberg Aarau erneut in Führung. Bis zur Pause fielen keine weiteren Tore; die Adler verpassten es in dieser Phase, das Spiel mit zwei bis drei Toren in ruhigere Bahnen zu lenken und für klare Verhältnisse zu sorgen. So tauchten die Gansinger im Mittelabschnitt vermehrt mit wilden, schnellen Angriffen vor dem Kasten von Aarau-Hüter Tobias Hunziker auf. Die Abschlüsse der Gansinger nahmen an Qualität zu und schienen vom Willen getragen, die Aarauer unbedingt zu überrumpeln. Dies gelang, den 2:2-Ausgleich konnten die Adler mit der neuerlichen Führung durch Joel Heller noch parieren, dann aber legten die Fricktaler mit einer Doublette zur Pausenführung vor und lancierten die Partie definitiv zum Cupknüller. Die Aarauer bündelten im Schlussdrittel noch einmal ihre Kräfte und versuchten im Abschluss selber ans Konsequenz zuzulegen. Florian Schwaller glich in der 45. Minute aus, ehe der schnelle Florian Kull in den letzten 10 Minuten mit einem lupenreinen Hattrick den Gästen letztlich den Sieg sicherte. Mit der Schlusssirene gelang Gansingen noch der 6. Treffer.
Aarau konnte sich damit wenige Stunden nach der unglücklichen Niederlage in Burgdorf rehabilitieren. Das erste Wochenende mit zwei Ernstkämpfen hat aber deutlich gezeigt, dass der Abgang von über einem halben Duzend routinierter Spieler nicht spurlos geblieben ist. Die vielen eigenen Nachwuchsspieler zeigen bisher ein tolles Engagement, fügten sich bestens ins Fanionteam ein und reüssierten teilweise bereits mit persönlichen Erfolgserlebnissen. Trotzdem braucht dieses stark verjüngte Team Zeit, um in der 2. Liga an die erfolgreichen Resultate der letzten Saison anknüpfen zu können und den Wettkampfrhythmus konstant anzunehmen. Ein derart massiver Umbruch im Team, ohne dass der eine oder andere erfahrene Spieler von extern zur Mannschaft gestossen wäre, geht nicht von heute auf Morgen vonstatten. Die jungen Spieler müssen ihre Erfahrungen machen und in der Liga ankommen, dazu brauchen sie weiter Einsatzzeit und die nötige Geduld. Erfolge stellen sich dann manchmal plötzlich ein, wie im Spiel gegen Gansingen bei Florian Kull, der nach 50 Minuten aufopfernder Laufarbeit und unermüdlichem Einsatz, seinen Lohn mit drei Toren erst in der Endphase des Spiels einfahren konnte.
Im Schweizer Cup trifft Aarau in der nächsten Runde auf Traditionsverein Lok Reinach aus der 1. Liga. In diesem Duell treten die Kantonshauptstädter als klare Aussenseiter an, eine Rolle, die ihnen in den letzten Jahren durchaus immer wieder zusagte.
Wild Goose Wil-Gansingen – Team Aarau 6:7 (1:2 3:1 2:4); Sporthalle Hofstatt Kaisten; SR Hohler/Koch; Tore: 7. Studer (Stoltenberg) 0:1, 9. Gansingen 1:1; 13. Stoltenberg (Studer) 1:2, 29. Gansingen 2:2, 30. J. Heller (F. Schwaller) 2:3, 34. Gansingen (Ausschluss Stark) 3:3, 36. Gansingen 4:3, 45. F. Schwaller (D. Studer) 4:4, 51. F. Kull 4:5, 59. F. Kull 4:6, 59. Gansingen 5:6, 60. F. Kull 5:7, 60. Gansingen 6:7.
Wild Goose Wil-Gansingen: A. Bühler; N. Erdin; F. Erne; M. Hollinger; R. Kramer; D. Rohner; Marc Schmid; Markus Schmid; V. Schraner; F. Senn; S. Senn; S. Welte; S. Zumsteg.
Team Aarau: T. Hunziker; P. Stark, M. Schenk; V. Lacerda, J. Hofmann; S. Hertig, N. Lüscher; D. Studer, M. Stoltenberg, F. Schwaller; R. Hug, P. Byland, F. Kull; F. Schwaller, J. Heller, M. Maurer, O. Bürgi; Y. Heller; O. Meyer; L. Marraffino; L. Mäder.