Junioren U16 | Bis zur aller letzten Sekunde

Was sich wie eine Floskel anhört, sollte sich im Spiel gegen den UHC Mutschellen bewahrheiten. Doch der Reihe nach! Im Gegensatz zum letzten Spiel gab es keine müden Geister, die vertrieben werden mussten. Mit der späten Anspielzeit von 16.45 Uhr hatten alle genügende Zeit auszuschlafen und hellwach an das Spiel anzureisen.

Die jungen Aarauer hatten ab der ersten Sekunde auch keine Zeit schläfrig zu sein. Mutschellen begann das Spiel mit viel Tempo und machte den Aarauern klar, dass sie heute nichts zu verlieren haben und sich den Sieg sichern wollen. Mit viel Laufarbeit und Wille kämpften sich die Aarauer in das Spiel. Durch gekonntes, schnelles Passspiel fanden die Adler immer wieder Lösungen, um sich in der Offensive gute Chance zu erarbeiten. Es waren gerade einmal 5 Minuten gespielt, als das Trio Stadtherr, Puck und Lehmann in guter alter Tiki-Taka-Manier das erste Tor zum 1:0 für Aarau schoss. Tobias Stadtherr im Doppelpass mit Laurin Puck direkt weiter auf den im Slot lauernden Janis Lehmann zur absolut sehenswerten Führung für Aarau. Auf beiden Seiten häuften sich die kleinen Fehler, die immer wieder zu Chancen führten. Unvermögen, etwas Pech oder die beiden Torhüter verhinderten vorerst weitere Tore. Es benötigte einen Weitschuss von Enea Weber um auf 2:0 zu erhöhen. David Schiffer hatte dazu die Vorarbeit geleistet.

Es waren 5 Minuten gespielt im 2. Drittel, als Aarau den Ball unnötig hinter dem eigenen Tor herschenkte und für einen Augenblick jegliche Zuordnung verlor. Mutschellen lies sich nicht zweimal bitten und verkürzte auf 2:1. Schon fast im Sekundentakt gab es weitere Abschlüsse auf beiden Seiten, bei beiden Teams lies jedoch die Chancenauswertung zu wünschen übrig. Als in der 29. Minute Joris Koch zum Pressing ansetzte und ihm Carl Victorin zu Hilfe eilte, lag der Ball plötzlich in der Schaufel von Levin Metzner, welcher das 3:1 erzielte. Nur 4. Minuten später verloren die Aarauer ein Duell an der Bande und liessen dem nach innen ziehend Stürmer von Mutschellen zu viel Zeit und Platz, sodass dieser aus bester Position zum Abschluss kam und zum 3:2 verkürzte. Die Schussstatistik der Aarauer zeigt zur zweiten Pause ein plus für den Gegner. So durfte man sich mit der knappen Führung glücklich schätzen. Es bahnte sich ein dramatisches Schlussdrittel an.

Victorin wollte von Dramatik zu Beginn des letzten Abschnitts nicht wissen und verwertet das Zuspiel von Metzner zum 4:2. Beruhigend… Dachten alle… Doch weit gefehlt! Für Beruhigung hätte sicher das anschliessend Powerplay sorgen können, doch anstelle einer klareren Führung, verstrich diese Überzahl ungenutzt. Und um eine alte Fussballweisheit zu zitieren – „Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten“ – setzte es 8. Minuten vor Schluss den 4:3 Anschlusstreffer. Beide Trainerteams nahmen in er Schlussphase ihre Timeouts und versuchten die richtigen Inputs zu geben. Was die jungen Aarauer an diesem Tag von der ersten Sekunde bis zur letzten Sekunde anscheinend verlernt hatten, waren die Wechsel. Einmal waren 3 statt 5, einmal 4 statt 5 und einige Male, wenn auch knapp, zu viele Spieler auf dem Feld. Und so kam, was kommen musste, drei Minuten vor Schluss setzte es eine Strafe ab. Seltsamerweise war das eine der besten Phasen der Aarauer, sie pressten zu 4 in der gegnerischen Hälfte, kamen zu Abschlüssen und hinten konnten sie sich auf den bestens aufgelegten Loris Bajt verlassen. Unterzahl überstanden, nun hiess es, die letzten 30 Sekunden gekonnt und mit Ballbesitz herunterzuspielen ODER man könnte auch nochmals für absolute Dramatik sorgen. Aarau entschied sich für zweiteres, warum auch nicht…die Trainer und Zuschauer hatten ja noch nicht genug gelitten! Sekunden vor Schluss hatte man bei eigenem Freistoss alles fest im Griff. Doch anstatt den Ball zu halten, verlor man diesen unnötig und ein Stürmer von Mutschellen konnte alleine auf Bajt losziehen. Mit der Schlusssirene packte Bajt einen Big Save aus und streichelte den Ball am eigenen Gehäuse vorbei. Aus, vorbei, der Sieg war Tatsache, in aller letzter Sekunde!

Ein Sieg, der mit viel Willen, Kampf und Leidenschaft hart erarbeitet werden musste, durfte gegen einen starken Gegner aus Mutschellen gefeiert werden. Wollen die jungen Adler auch gegen Frauenfeld bestehen, so müssen sie weiterhin konzentriert und gut trainieren und bereit sein, die kleinen und feinen Dinge noch besser umzusetzen.

 

Für das Team Aarau im Einsatz: Bajt (G), Acklin (G), Bertschi, L. Fuchs, Koch, Neeser, L. Puck Schiffer (0/1), Victorin (1/1), Weber (C) (1/0), Lehmann (1/0), Metzner (1/1), Stadtherr (0/1), Hafner, M. Puck, Eggenschwiler, M. Fuchs

Abwesend: Haas, Hauser, Steck, Schärer, Frey, F. Hächler, Farner

Das Team wurde betreut durch: Balz, Engel, Clémencon, Thut