Die Herren II des Team Aarau konnten an ihrer Heimrunde einen Sieg gegen Floorball Albis IV einfahren, ehe sie sich im “kleinen Aufsteigerderby” Baden-Birmenstorf III knapp geschlagen geben mussten. Baden revanchierte sich damit auch ein bisschen für die Niederlage vor einer Woche. Das Spiel wies zudem einige Parallelen zur Affiche auf dem Grossfeld vor Wochenfrist auf.
Das Beste kommt zum Schluss. Im letzten Spiel des Tages standen sich um 17:15 Uhr mit Aarau und Baden zwei Vereine gegenüber, die in letzter Zeit des Öfteren und in diversen Ligen und Kategorien die Klingen gekreuzt hatten, gegenüber; zuletzt vor etwas mehr als einer Woche, als das Team Aarau den 1. Liga Season Opener siegreich gestalten konnte. Die beiden Vereine verbindet nicht nur, dass sie auf dem Grossfeld direkt von der 3. Liga in die 1. Liga durchmarschiert sind, beide durften vergangene Saison auch den Aufstieg von der 4. Liga KF in die 3. Liga KF feiern. Da sowohl Aarau als auch Baden einige 1. Liga GF-Spieler mit einer 3. Liga KF-Lizenz ausgestattet haben, trafen sich einige Akteure wieder, die sich bereits vor einer Woche im Aufsteigerderby gegenüberstanden: Aarau stand 1. Liga-Topskorer Tomas Vojtisek zur Verfügung, auf der Gegenseite waren 1. Liga-Spielertrainer Martin Egloff und Fabian Moser nach ihrem Einsatz mit dem Fanionteam gegen die Hornets R. Moosseedorf fürs Derby nach Aarau gereist. Einzig Migi Fäs, der verletzungsbedingt forfait geben musste, und Quenton Gaberthuel, der schon früh am Morgen mit seinen Junioren U21 ins Tessin gereist war, fehlten.
Aufgrund einer Verletzung von Balz im ersten Spiel war Aarau zu einigen Umstellungen in der Aufstellung gezwungen. Das Spiel startete dennoch gut für das Team Aarau, nach vier Minuten bediente Vojtisek mit einem Traumzuspiel Hunt, der nur noch einzuschieben brauchte. Doch wenig später antworteten die Gäste mit einem gezielten Schuss ins hohe Eck zum 1:1. Dann folgte die grosse Strafenflut. In der 7. Minute erhielt Baden die erste Strafe, doch noch vor Ablauf der 2 Minuten wurde Ott vom Unparteiischen (für ein vermeintliches Handspiel) ebenfalls für 2 Minuten hinausgeschickt. Ein Kräftemessen mit zwei gegen zwei Feldspielern blieb den zahlreichen Fans auf der Tribüne jedoch verwehrt, da Baden die Zeit gekonnt herunterspielte, um im anschliessenden Powerplay zum 1:2 zu reüssieren. Den Gästen aus dem östlichen Teil des Kantons bot sich wenig später die grosse Möglichkeit davonzuziehen, als zuerst (völlig zurecht) Hunt und kurz darauf (etwas fragwürdig) auch noch Vojtisek auf die Strafbank geschickt wurden. Das Powerplay von UHBB war erneut gefällig, doch statt eine der zahlreichen Chancen auszunützen, traf Aarau zwei Mal (!) in Unterzahl; ein Kunststück, das in der Begegnung vor einer Woche noch den Ostaargauern gelungen war! Erst enteilte Clémencon, dann schloss Hunt ein mustergültiges Zuspiel von Ott zum 3:2 ab und schliesslich erhöhte Routinier Hunt, der sich momentan in Topform befindet, wenige Sekunden vor der Sirene bei Vollbestand der Kräfte auf 4:2. Die Zuschauer sahen eine intensive und emotionale Partie, die den spannenden Duellen auf dem Grossfeld in nichts nachstand.
Nach dem Seitenwechsel stellte Vojtisek auf Vorarbeit von Ott auf 5:2, ehe Baden per Freistoss zum 5:3 verkürzen konnte. Nach einem weiteren Badener Treffer zum 5:4 bekam das Heimteam in Überzahl die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen. Die Paradelinie Hunt/Ott/Vojtisek kombinierte gut, Baden überstand die Unterzahl aber schadlos. Dennoch ging Aarau in der 32. Minute durch einen Energieanfall von Brunner wieder mit zwei Toren in Führung. Baden zeigte sich jedoch wenig geschockt und erzielte durch einen Doppelschlag von Captain Huser, der bereits in der ersten Hälfte zweimal erfolgreich gewesen war, innert weniger Sekunden den Ausgleich. Wenig später traf der Badener Nelke zum Schlussresultat von 6:7, welches – man muss es neidlos anerkennen – von den Gästen routiniert und abgebrüht heruntergespielt wurde.
Der Auftakt darf trotz der knappen Niederlage als geglückt bezeichnet werden, da zuvor gegen Floorball Albis doppelt gepunktet werden konnte. Zwei wichtige Punkte, die lange Zeit alles andere als im Trockenen waren. Denn die Aarauer hatten gegen Albis in der ersten Hälfte Mühe. Zwar ging das Heimteam durch eine feine Einzelleistung des Tschechen Vojtisek früh mit 1:0 in Führung, brachte danach aber nicht mehr viel zustande. Mit Ausnahme der Formation um Haller, Balz und Hinder, welche einige flüssige Kombinationen zeigte, aber nicht Kapital schlagen konnte, harzte das Zusammenspiel sehr. Gefahr ging hauptsächlich durch Einzelaktionen aus. Die Aarauer zeigten zudem Schwächen in der Defensive, zahlreiche Fehler bei den Auslösungen und mangelnde Konzentration und waren so mit dem 1:3 zur Pause noch gut bedient.
Nach dem Seitenwechsel eröffnete Haller mit einem schönen Schlenzer ins hohe Toreck den Torreigen. Der Treffer war wie eine Initialzündung für den Aufsteiger. Endlich war die Mannschaft aufgewacht und im Spiel angekommen. Es folgte ein für den Ausgang des Spiels mitentscheidender Doppelschlag von Ott zum 4:3. Die Begegnung war fortan ausgeglichen mit leichten Vorteilen fürs Heimteam. Albis glich durch einen Doppelschlag aus und konnte mit einem Tor davonziehen, nachdem zuvor Hunt vom Penaltypunkt zum 5:4 getroffen hatte. Aarau fand die passende Antwort und glich abermals durch den Spieler mit der Nr. 5, Kobi Hunt, aus, ehe Ott und Vojtisek (mit einem Empty-Netter) zum 8:6 trafen. Kapitän Hunt setzte mit seinem dritten Treffer den Schlusspunkt zum 9:6, nachdem sich zuvor Albis die Hoffnungen auf eine Resultatkorrektur mit einer 2 Minuten Strafe selber zunichte gemacht hatte.
Team Aarau II – Floorball Albis IV 9:6 (1:3 8:3); Schachenhalle Aarau; SR: Felder; Tore: Vojtisek 1:0; Albis 1:1; Albis 1:2; Albis 1:3; Haller 2:3; Ott 3:3; Ott 4:3; Albis 4:4; Hunt 5:4 (Penalty); Albis 5:5; Albis 5:6; Hunt 6:6; Ott 7:6; Vojtisek 8:6 (EN); Hunt 9:6 (PP).
Strafen: 2 Mal 2 Minuten gegen Floorball Albis IV.
Floorball Albis IV: Haab (G); Beereuter, Blaser, Blum Jonas (C), Blum Nicolas, Engeli, Grimmer, Häfliger, Haldemann, Heiniger, Hirt, Koch, Werner.
Team Aarau II: Knaus (G); Hunt (C), Ott, Vojtisek; Haller, Balz, Hinder; Züttel, Ghafari, Hürzeler; Clémencon, Brunner; Stücheli (G).
Bemerkungen:
Team Aarau II ohne Ammann (verletzt), Fäs, Müller Marius, Siegenthaler (alle rekonvaleszent), Müller Bruno (Prüfungen), Engel (Ferien), Gaberthuel (U21-Runde), Bellmann (abwesend).
Team Aarau II – Baden-Birmenstorf III 6:7 (4:2 2:5); Schachenhalle Aarau; SR: Gretener; Tore: 4. Hunt (Vojtisek) 1:0; 6. Baden 1:1; 10. Baden 1:2 (PP); 16. Clémencon 2:2 (BP); 18. Hunt (Ott) 3:2 (BP); 20. Hunt (Vojtisek) 4:2; 23. Vojtisek (Ott) 5:2; 24. Baden 5:3; 27. Baden 5:4; 32. Brunner 6:4. 34. Baden 6:5; 34. Baden 6:6; 35. Baden 6:7.
Strafen: 3 Mal 2 Minuten gegen Aarau II; 2 Mal 2 Minten gegen Baden-Birmenstorf III.
Baden-Birmenstorf III: Regli (G); Egloff; Ehrbar; Erb; Graf; Huser (C); Jodl; Moser; Nelke; Rufli; Habegger (G).
Team Aarau II: Stücheli (G); Hunt (C), Ott, Vojtisek; Ghafari, Haller, Hinder; Clémencon, Brunner, Hürzeler; Züttel.
Bemerkungen:
Team Aarau II ohne Ammann, Balz (verletzt), Fäs, Müller Marius, Siegenthaler (alle rekonvaleszent), Müller Bruno (Prüfungen), Engel (Ferien), Gaberthuel (U21-Runde), Bellmann, Knaus (abwesend).