Herren 3 | Wer spielen kann …. soll. Danke!

Früh zeichnete sich ab, dass die vorletzte Runde in Zeiningen eine Spezielle werden könnte. Ferienabsenzen waren angekündigt worden, die Verletztenliste, wie letzte Runde beschrieben, länger denn je…

Zusätzlich kursierten im Mannschafts-Chat sich überbietende Abbildungen von Mittelchen gegen alles Mögliche, was einer Teilnahme an der Runde nicht gerade förderlich war. Als i-Tüpfelchen dann noch die Ungewissheit ob am Ende überhaupt gespielt werden kann, aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus.

Fakt ist, dass ein grosser Dank an die Ehefrauen/Freundinnen geht, welche teils zusätzliche Mühen auf sich nahmen oder Ferien abkürzen mussten, um ihre Männer nach Zeiningen ziehen zu lassen. Habt vielen Dank dafür. Durch diese Opfer konnte das Drüü tatsächlich mit drei Linien und einem Torhüter antreten.

Die Partie gegen Wohlen liess sich ganz gut an. Nach zwei Minuten konnte Zimmermann in seiner neuen Funktion als Captain vorangehen und erste Tor der Partie erzielen. Er wurde dabei von Brack assistiert. Nach dem wir den Ausgleich hinnehmen mussten, konnte unsere neue Linie 2 mit Studer auf Pass von Glanzmann erneut die Führung erzwingen. Danach bekamen beide Mannschaften die 1.Liga KF Schiri Härte, oder war es unverständliche Logik zu spüren. Zuerst musste Wohlen zweimal eine kleine Strafe absitzen, bevor es noch Siegenthaler mit wiederholtem Stockvergehen erwischte. So konnte eine Sekunde vor der Pause Wohlen in Überzahl ausgleichen.

Zur Pause schaffte es Gysel zum Team zu stossen, was scheinbar eine positive Auswirkung hatte, wenn auch nur kurz. Eine gute halbe Minute waren gespielt, als Studer auf Pass von Lienhard unsere Farben erneut in Führung bringen konnte. Nur eine kurze positive Auswirkung deshalb, da wir danach innert 1 Minute einen Doppelschlag gegen uns zu verdauen hatten. 3:4 aus der Sicht von Aarau. 10 Minuten vor Schluss konnte Wohlen noch einen drauflegen. Coach Hänni wollte nicht tatenlos zusehen und versuchte mit einer Blockumstellung der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben. Dieser Versuch scheiterte vorerst, da Gysel in der Defensive zu übermotiviert mit dem Stock hantierte. 2 Minuten Strafe. Die Unterzahl konnte aber Dank sensationellem Boxplay ohne grössere Probleme überstanden werden. Aarau drückte nun vehementer aufs Tor und wurde durch Glanzmann nach Auswurf von Richner mit dem Anschlusstreffer belohnt. Leider kassierte die heute etwas unglücklich kämpfende Linie 3 den erneuten 2-Tore-Rückstand. Aufgeben kam aber nicht in Frage. 13 Sekunden vor Schluss konnte Stauffenegger erneut auf Auswurf Richner zum 5:6 verkürzen. 13 Sekunden sind nicht viel, vor allem wenn der Gegner noch das Bully gewinnt und somit die Chance hätte die Uhr runterlaufen zu lassen. Dennoch kam es noch zu einer hochkarätigen Ausgleichschance nach einem Querpass durch den ganzen Slot, welcher gleich von zwei Aarauern verpasst wurde. Endstand 5:6.

Die Pause wurde rege benutzt um die teils speziellen Ansichten und Aussagen des Schiris sowie die guten Diskussionen mit demselbigen zu verarbeiten und sich auf das zweite Spiel gegen W.T. Härkingen-Gäu vorzubereiten. In dieses Spiel starteten wir denkbar schlecht, denn Härkingen konnte in der 4.Minute 0:1 in Führung gehen. Dieser Spielstand hatte über 10 Minuten bestand, ehe Brack in Überzahl nach Zuspiel von Zimmermann einnetzte. Drei Minuten später dasselbe Bild. Aarau in Überzahl mit der Linie zwei. Glanzmann lieferte sich dabei ein Wild-West-Duell mit dem Härkinger Torhüter. Ich schaue dich an, du schaust mich an, ich schiesse, du holst die Kugel raus (aus dem Netz). Eiskalt gemacht. Leider konnten wir den Vorsprung nicht bis zur Pause halten und gingen darum mit einem 2:2 auf die andere Seite.

Der Start in die zweite Hälfte hätten beinahe nicht alle mitbekommen. 18 Sekunden gespielt. Zimmermann auf Brack, 3:2. In der 24.Minute konnte Härkingen erneut ausgleichen. Danach waren wir in der zweiten Hälfte dran mit Strafen kassieren. Zuerst musste Studer raus. Das Boxplay funktionierte erneut lange sehr gut. Leider fiel das Tor gegen Ende dann doch noch. 3:4. In Minute 32 musste Brack auf die Strafbank, aber diesmal hielt die Box über die volle Distanz stand.

4 Minuten vor Schluss konnte Härkingen erneut einnetzen und die Führung auf 3:5 ausbauen. Nicht schon wieder dachte wohl manch einer. Das kannten wir schon vom 1.Match. Wir spielten und der Gegner schoss die Tore. Von aufgeben aber keine Spur. Nach einem Energieanfall von Brack und seinem dritten Tor, dem zweiten Buebetrickli an diesem Sonntag zwei Minuten vor dem Ende, kam die Hoffnung wieder neu auf. Als Gysel nur vier Sekunden später einen Freistoss direkt versenken konnte, war klar, jetzt wollen wir noch das Optimum des verkorksten Spiels rausholen und mit zwei Punkten nach Hause fahren. Tja denkste. 15 Sekunden später, schaute zuerst Zimmermann und innert Sekunden auch ein Härkinger Spieler verdutzt zum Schiedsrichter. Je eine 2-Minuten Strafe. Eineinhalb Minuten vor dem Ende bedeutete dies, dass wir 2 gegen 2 zu Ende spielen würden. Aarau spielte clever, geduldig und hatte den Führungstreffer noch 1-2-mal auf der Schaufel. Leider rettete der Pfosten für Härkingen 1 Punkt.

Dank dem einen Punkt konnten wir den 4.Rang vor Fricktal wegen der besseren Tordifferenz verteidigen. Trotzdem durfte man mit der Ausbeute nicht zufrieden sein. Die Krankheit mit dem Tore schiessen fand leider neben dem CoronaVirus auch noch Platz. Mit mehr Abschlussglück und der vollen Punktzahl, hätte vielleicht sogar noch ein Duell um den dritten Rang ins Auge gefasst werden können.

Die letzte Runde in Murgenthal dürfte nochmal spannend werden im Fernduell mit Fricktal um den 4.Rang. Am Morgen kreuzt Fricktal mit Murgenthal (3.) und Waldenburg (2.) die Stöcke, worauf wir nachmittags vom diesjährigen souveränen Leader Lenzburg (1.) und Zeiningen (7.) nochmals gefordert werden.

Kurzzusammenfassung:
Match 1 vs. Virtus Wohlen II: 5:6 (2:2) (N)
Match 2 vs. W.T. Härkingen-Gäu: 5:5 (2:2) (U)

Unser Aufgebot:
Richner (G), Zimmermann (C/1/2), Baiocco, Brack (3 Tore / 1 Assist), Glanzmann (2/1), Gysel (1/0), Lienhard (0/2), Petersen, Siegenthaler, Stauffenegger (1/0), Studer (2/0)

Betreut durch: M.Hänni
Matchbericht: D.Gysel (aus dem Gedächtnis, Fehler könnt ihr behalten ;-D)

…und das das Schicksal setzte damit der Saison die Corona auf…

Nachtrag (S. Tschopp): Wer kennt das nicht – man verliert sich in den Zeilen eines spannenden Buches, wird förmlich aufgesogen von der Dramaturgie eines Filmes oder ist gefesselt von der Story eines Videospiels, nur um Momente später ungläubig die letzte Seite zu wenden, perplex mit popcornvollem Mund den Abspann anzustarren oder Adrenalin pumpend mit der Schlusssequenz konfrontiert zu werden. Das Ende wird dem restlichen Werk nicht gerecht, kommt so schnell, unverhofft und hart wie ein Prellball auf Schritthöhe. Das war’s also? Das war’s! Mit dem pandemiebedingten Saisonabbruch feiern wir einen bittersüssen (oder süssbitteren?) vierten Schlussrang. In dem Sinne: Bis nächste Saison und vor allem: Bleibt gesund!