Runde 4 und Geburtstag von Trainer-Spieler David Gnepf fielen diesmal zusammen. Gab es eine Geburtstagsüberraschung oder endete die Runde mit Jahrestagsfrust?Das erste Mal diese Saison bestritten wir zwei Nachmittagsspiele, auch die Reisedistanz war gnädig. Im Lenzburger Angelrain stellten wir uns den Lokalmatadoren und aktuellen Gruppenleadern. Wie schon in den letzten Saisons fühlten wir uns in einen Dschungel versetzt, als wir die Halle betraten. Einerseits war der Lärmpegel aufgrund der Aktiven-Junioren-Doppelrunde sehr hoch und andererseits sorgte das tropische Raumklima in der Halle für Schweissausbrüche.
Noch mehr ins Schwitzen brachte uns die Heimmannschaft. Mit druckvollem Forechecking setzten die Lenzburger schon in den ersten Spielsekunden eine deutliche Duftnote. Das breitgefächerte Team ging nach gut zwei Minuten bereits in Führung. Eine knappe Minute später erhöhte unser Gegner den Vorsprung. Die technisch beschlagenen Lenzburger hatten mit sicheren und raumöffnenden Pässen sowie kompromisslosen Abschlüssen einige spitze Pfeile im Köcher. Unsere nächsten Formationen suchten den Anschluss und es gelang uns zwischenzeitlich, das Spielgeschehen ausgeglichener zu gestalten. Als zwei Aarauer kreuzten, schnappte ihnen dann ein Gegenspieler den Ball weg, trat zum Konter an und verschaffte seinen Farben die Dreitoreführung nach siebeneinhalb Minuten.
Wir warfen uns nun mit Mann und Maus in die Riemen, kamen zu einzelnen Abschlüssen und verriegelten den Weg zu unserem Tor. Plötzlich liess ein gegnerischer Stürmer unseren ersten Mann aussteigen, dribbelte auch am Verteidiger vorbei und veredelte seinen Sololauf mit dem vierten Tor. Es sollte der erste Teil eines Doppelschlags sein, denn nur rund 30 Sekunden später kassierten wir den fünften Treffer. Die Führung war sicher diskussionslos verdient, aber nur deshalb so hoch, weil den Lenzburgern kaum Fehlschüsse unterliefen. Grundsätzlich spielten wir eine gute Partie und in der 17. Minutenahm Gnepf das erste Mal Resultatkorrektur vor. Kurz darauf brachte unser Captain einen Gegenspieler zu Fall, zwar mehr zufällig als vorsätzlich, aber es reichte anscheinend als Grund für eine Zweiminutenstrafe. Unsere Boxplayformation wehrte sich wacker und konnte sogar für einzelne Offensivansätze sorgen. Just als Hänni wieder einen Fuss auf das Spielfeld setzte, schlug es in unserem Kasten das sechste Mal ein. Zehn Sekunden später beendete der Unparteiische die erste Halbzeit.
Unisono zogen wir in der Pause den Schluss, dass Lenzburg für uns heute schlicht zu stark war. In der zweiten Halbzeit ging es nur noch darum, unsere Haut möglichst teuer zu verkaufen, locker und mit Spass dem Tabellenführer das Leben möglichst schwer zu machen. Fünf Minuten boten wir erfolgreich paroli, bevor der erste Block eine weitere Verschlechterung der Bilanz zur Kenntnis nehmen musste. Gut zwei Minuten später setzte sich unsere Offensivabteilung erfolgreich in Szene. Youngster N. Hofmann schoss unser zweites Tor.
Das Momentum schien langsam auf unsere Seite zu wechseln. Als der Schiedsrichter wenig später eine Strafe gegen Lenzburg aussprach, erhofften wir uns, weiter aufzuholen. Unser Powerplay war aber zu wenig schlagkräftig und die Strafe lief ungenutzt ab. Dafür zogen unsere Gegner mit einem Doppelschlag weiter davon. Die effektive Spielzeit war erst gerade angebrochen, als erneut Gnepf für Aarauer Torjubel sorgte. Der Schlusspunkt setzten unsere Kantonsrivalen mit einem schlitzohrigen und auch etwas glücklichen Billard-Tor von hinter unserer Grundlinie via Goalieschoner. Mit dem 3:10 zogen wir somit unsere zweite Saisonniederlage ein.
Das letzte Spiel der Runde fand zwischen unserer Mannschaft und dem Team aus Zeinigen statt. Gestärkt mit Geburtstagskuchen aus dem Hause Gnepf, packten wir die Sache an. Die Baselbieter gehörten zu unseren Verfolgern. Punktegewinn bedeutete den Anschluss an die Tabellenspitze zu behalten und gleichzeitig das (Tabellenmittel-)Feld etwas abzuhängen.
Wir erwischten einen guten Start und bestimmten den Rhythmus des Spiels in den ersten Minuten. Trotzdem dauerte es bis zur sechsten Minute, bis Brack auf Pass von Studer nach einem Freistoss das erste Tor erzielte. Danach erschienen die Zeiniger öfter vor unserem Kasten, Goalie Richner entschärfte die ersten guten Torchancen. Es blieben aber grösstenteils Ausreisser, denn wir kontrollierten die Partie relativ gut. Nach knapp 10 gespielten Minuten musste sich Richner aber das erste Mal geschlagen geben. Der Ausgleich erschütterte uns nicht, Stauffenegger und Hänni sorgten mit einem Doppelschlag in der 12. bzw. 13. Minute für den verdienten Vorsprung.
Nun schienen die Baselbieter stetig mehr Auftrieb zu erlangen und schlossen dann auch resultatmässig auf. Die Partie hätte kippen können, sie war geprägt von Nervosität. Die Niederlage gegen den Leader hatte keinen Niederschlag bedeutet, aber wohl trotzdem gewisse Spuren hinterlassen. Doch mit gemeinsamen Kräften hielten wir den Karren in der Spur. Weitere Entlastung brachte eine Zweiminutenstrafe gegen Zeinigen rund zwei Minuten vor Halbzeitende. Diesmal münzte Studer auf Pass von Brack das Powerplay in Zählbares um, rund 45 Sekunden der Strafe war abgelaufen. Leider konnten wir den komfortablen Zweitorevorsprung nicht mit in die Pause nehmen, weil etwa 30 Sekunden vor dem Pausenpfiff unsere Gegenstreiter das Anschlusstor erzielten.
Wir hatten kaum unsere Plätze eingenommen, als wir wieder von ihnen hochschnellen durften. Unserem ersten Block gelang ein veritabler Blitzstart in die zweite Halbzeit. Auf Pass vom Captain bezwang Glanzmann den Baselbieter Keeper nur gerade wenige Sekunden nach dem Bully zum fünften Mal. Die nächste Szene gehörte Gysel, der von Assistinator Gnepf bedient wurde und sich auch wieder einmal in die Torschützenliste eintragen lassen durfte.
Ans Aufgeben dachten die Zeiniger aber nicht und stockten ihr Torkonto in der 32. Minute ebenfalls auf. Den Wendepunt der Partie stellte dieses Tor dann aber nicht dar, denn vier MInuten danach stellten Stauffenegger und Gnepf in Gemeinschaftsproduktion den alten Vorsprung wieder her. Das fünfte Baselbieter Tor bei Anbruch der effektiven Spielzeit veranlasste den Gegner dazu, sein Time-Out einzuziehen.
Diese Massnahme zeigte aber keine Wirkung mehr und die letzten Minuten verflossen torlos. Neben den zwei gewonnenen Punkten freuten wir uns auch darüber, dass Richner das Spiel beenden konnte. Im Verlaufe der Partie kugelte er sich kurzzeitig ein Interphalangealgelenk eines Fingers aus, konnte dies aber direkt selber beheben und weiterspielen. Hoffentlich sind bis zur nächsten Runde alle Blessuren wieder verheilt. Weitere Punkte zwei Tage vor Heilig Abend wären willkommene Weihnachtsgeschenke…
Kurzzusammenfassung:
Match 1 vs. Lenzburg: 3:10 (1:6) (N)
Match 2 vs. Zeiningen: 7:5 (4:3) (S)
Unser Aufgebot:
Gnepf (Tr), Gysel (Tr), Hänni (C), Richner (G), Tschopp (G), Brack, Glanzmann, Hofmann, Stauffenegger, Studer, Zimmermann
Matchbericht: S. Tschopp (aus dem Gedächtnis, Ihr wisst ja, Erinnerungsfehler vorbehalten und so… ;-D)