Vierte Meisterschaftsrunde, neues Glück? Mit Glück bzw. Pech hatten die drei Niederlagen der ersten Meisterschaftsspiele nichts zu tun. Zwei Wochen an gleicher Wirkungsstätte, sogar zur gleichen Tageszeit nach der letzten Pleite, musste eine Reaktion her. Gegner war Virtus Wohlen, die zuletzt auch verloren hatten. Das Matchblatt war seitens der Aarauer wieder gut gefüllt. Also an der Breite des Kaders sollte es nicht scheitern.
Die zweite Garde der Aarauer Herren vermochte es auch im vierten Spiel nicht vollends zu überzeugen. Zwar liess man defensiv verhältnismässig wenig zu, schaffte es aber selber auch zu selten, gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse aufzutauchen. Schlussendlich zeigte die Statistiktafel 10:16 Torschüsse zu Gunsten der Freiämter. Lobenswert mit einer Schussquote von 30% war man, im Gegensatz zu bisherigen Spielen, äusserst effizient im Torabschluss. Aber der Reihe nach:
In einem eher zerfahrenen Startdrittel, in dem für beide Seiten fast nichts Zählbares herausschaute, nutze schliesslich Aarau kurz vor der Sirene einen Fehler von Wohlen eiskalt aus. Bei einem Gegenzug bediente Graf den freistehenden Kohler fürstlich und dieser schloss trocken zum 1:0 ab. Der zweite Abschnitt war arm an Ereignissen, da sich die Teams grösstenteils neutralisierten. Beim ersten Schuss der Freiämter stand man seitens der Adler aber für einmal schlecht und kassierte prompt den Ausgleich. Im letzten Drittel startete Wohlen deutlich besser. Bereits nach wenigen Minuten deckte man den Aarauer Goalie Keller mit mehreren Schüssen ein, der Schlimmeres verhinderte. In der 49. Minute war es dann der “schreckliche” Sven Zuber, welcher mit einem seiner gefürchteten Distanzschüsse zum 2:1 für rot-weiss traf. Der Treffer gab Anlass zu Diskussionen, da der Schiedsrichter sofort auf Tor entschied, der Gegner diesen jedoch eher “am” anstatt “im” Lattenkreuz gesehen hatte. Das Tor wurde gewertet und Aarau lag wieder in Front. Die erwartete Reaktion der Freiämter blieb nicht aus. Aarau konnte eine Überzahlsituation nicht ausnutzen und kassierte sogar noch kurz vor deren Ende den Ausgleich bei einem Gegenstoss. Doch nicht genug: kurze Zeit später gelang Wohlen der Doppelschlag, knapp zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Coach Clémençon nahm die logische Auszeit und fand offensichtlich die richtigen Worte und taktischen Massnahmen. Kurzen passte auf Maurer, welcher ohne zu zögern im Slot abschloss und seine Farben in die Verlängerung schoss.
Beim 3:3 blieb es auch während der Verlängerung. In der 67. Minute sorgte ein Wohler für einen Schreckmoment der Aarauer, als er einen Freischlag ans Lattenkreuz setzte. So musste das Penaltyschiessen entscheiden. Wohlen eröffnete und dies gleich mit einem Treffer zur Führung. Doch Kurzen – heute äusserst agil und wertvoll für die Mannschaft – versenkte gekonnt zum Ausgleich. Torhüter Hunziker hielt die anderen vier Abschlüsse der Freiämter, wobei er zweimal mirakulös parierte. Er ebnete den Weg für Robin Schönleber, der als letzter Schütze für Aarau antrat und das Spiel entscheiden konnte. Dies tat er wie ein Leader und hielt dem grossen Druck nervlich stand. Trocken versenkte er den Ball zum grossen Jubel der Aarauer.
Der 4:3 Sieg nach Penaltyschiessen ist gleichbedeutend mit den ersten beiden, psychologisch so wichtigen Punkten für das zweite Team der Aarauer Herren. Nun gilt es den Schwung mitzunehmen und weitere Punkte einzufahren.
Team Aarau II – Virtus Wohlen 4:3 nach Penaltyschiessen (1:0 / 0:1 / 2:2 / 0:0 / 2:1)
Samstag, 19.10.2024 13:30 Uhr; Go Easy Arena, Siggenthal Station; 3’801 Zuschauer (ausverkauft); SR E. Gal / G. Leichgültig
Für das Team Aarau im Einsatz: C. Keller (G), Hunziker (G), Brühlmeier J., Brunschwiler, Eichenberger, Graf (0/1), Hochuli, Hofmann, Hurter, Kalt, Kistler, Kohler (1/0), Maurer (1/0), Kurzen (0/1), Montagnolo, Schönleber, Zuber (C) (1/0)
Strafen: 2x 2 Minuten gegen Team Aarau; 2x 2 Minuten gegen Virtus Wohlen
Das Team wurde betreut durch: Clémençon, Puck, M. Brühlmeier
Bericht: D. Puck