Zum Meisterschaftsauftakt empfing das Team Aarau mit den Bern Capitals gleich einen heissen Aufstiegsanwärter. Die Bundeshauptstädter wurden ihrer Favoritenrolle im ersten Drittel gerecht, danach zeigte sich Aarau von einer starken Seite, spielte gut mit, verpasste aber eine Überraschung letztlich knapp.
Bern begann die Partie konzentriert und souverän und nützte die beiden ersten Fehler im Aarauer Spielaufbau gnadenlos zu einer verdienten 2-Toreführung nach etwas mehr als fünf Minuten. Die Hausherren fingen sich aber zusehends und Colombo bekundete bei seinem Pfostenknaller Pech. Kurz nach der ersten Pause erhöhte Hess auf Pass des besten Berners Wälti auf 0:3, die Angelegenheit schien den erwartet klaren Verlauf zu nehmen. Aber zusehends brachten die Adler mehr Biss und Wille ins Spiel. Neuzuzug Fige Merki war es schliesslich, der mit seiner blendenden Stock- und Schusstechnik in der 28. Minute das erste Aarauer Tor erzielen konnte. Wie auch der zweite neue Mann im Adlerdress, Linus Schneeberger, der aus dem Nachwuchs der Grasshoppers zum Team Aarau gestossen ist, zeigte Merki generell eine engagierte, starke Leistung und übernahm Verantwortung in wichtigen Momenten. Als dann kurz vor der zweiten Pause Luki Romer auf Pass von Basler auf 2:3 verkürzte und Aarau den Bernern phasenweis auf Augenhöhe begegnete, war die Partie definitiv lanciert. Im Schlussdrittel stellten die Ex-Könizer Schneiter und Wälti den Berner Zweitorevorsprung zwei Mal wieder her; für Aarau hatten Stark und Colombo postwendend eine Antwort bereit. Der Ausgleich blieb den Aargauern aber trotz einiger sehr guter Offensivaktionen und unermüdlichem Anlaufen verwehrt. So gewann letztlich die routiniertere Mannschaft, die technisch die etwas feinere Klinge führte, nicht unverdient. Für das Team Aarau galt einmal mehr: Nah dran, und doch hat es nicht ganz gereicht. Punkto Cleverness und Abgeklärtheit ist man im Vergleich zu gestandenen 1. Liga-Teams noch immer im Hintertreffen.
Aarau steht damit nach der ersten Meisterschaftspartie mit leeren Händen da. Auf dieser geschlossenen Mannschaftsleistung und der neuen Breite im Kader lässt sich aber aufbauen. Mit Joël Heller und Toni Brunschwiler beorderte die Trainercrew zudem gleich zwei eigene Nachwuchskräfte in die Startformation. Beide lösten ihre Aufgabe sehr gut. Rückkehrer Luki Romer zeigte sich in alter Stärke und führte zusammen mit Philippe Stark die dritte Linie bestens an und Tobi Widmer hat sich zu einem äusserst pass- und zweikampfstarken Verteidiger entwickelt, der aus dem Aarauer Kollektiv nicht mehr wegzudenken ist. Am nächsten Wochenende steht eine Doppelrunde an. Zuerst reist Aarau nach Baden, das sich in der Sommerpause gezielt verstärkt hat und von der spielerischen Klasse zu den drei, vier besten Teams in der 1. Liga zählt. Am Sonntag empfängt man in der Schachenhalle dann mit Aufsteiger Frutigen einen schwer auszurechnenden Gegner.
Team Aarau – Bern Capitals 4:5 (0:2, 2:1, 2:2)
Schachenhalle, Aarau. 119 Zuschauer. SR Gyger/Würmlin.
Tore: 4. L. Hählen (R. Kohler) 0:1. 6. N. Wälti (M. Dumauthioz) 0:2. 22. F. Hess (N. Wälti) 0:3. 28. P. Merki (D. Studer) 1:3. 36. L. Romer (R. Basler) 2:3. 43. S. Schneiter (N. Wälti) 2:4. 45. P. Stark (L. Romer) 3:4. 55. S. Schneiter (N. Wälti) 3:5. 55. S. Colombo (M. Stoltenberg) 4:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Team Aarau. 1mal 2 Minuten gegen Bern Capitals.
Team Aarau: Mäder; Geissler, Studer; Widmer, Glettig; Fäs, Gaberthuel; Byland, Merki Philippe, Heller Joël; Schneeberger, Colombo, Stoltenberg; Romer Lukas, Stark, Brunschwiler; Lüscher; Wassmer; Basler; Keller Cirill; Kohler; Keller Chai.
Bern Capitals: Wieland; Wälti; Baumann; Schneiter; Dumauthioz; Hess; Wanzenried; Danuser; Wehrli; Haussener; Schwab; Sutter; Kohler; Hählen; Coray; Steiner; Kummer; Cueni; Nydegger; Buchser; Brugger; Mühlematter.