Aarau blickt auf ein attraktives aber herausforderndes Wochenende. Im Cup 1/16-Finals zuhause gegen Uster (NLA) und zum Meisterschaftsstart auswärts im Adlerduell gegen die Waldenburg Eagles werden die Kantonshauptstädter gefordert sein.
Das Team Aarau hat sich lange Wochen pflichtbewusst und intensiv auf die neue Saison vorbereitet. Als Aufsteiger in die 1. Liga stehen den Adlern schwierige Aufgaben bevor. Das Kader konnte verbreitert werden, sogenannt “grosse” Transfers blieben aber aus, sodass es vor allem darum ging, die gesamte Mannschaft mit gezielten Trainings zwei, drei Schritte weiterzubringen. An die Bande konnte mit Daniel Suter (aus dem Nachwuchsbereich von Fricktal) ein bestens ausgebildeter, erfahrener Trainer an die Aare gelotst werden. Er verstärkt die Trainercrew um Andreas Bütler (2. Saison) und Michael Hafner (8. Saison). Aus dem eigenen Nachwuchs stossen mit Dominic Oehler, Marco De Rinaldis und Julian Frei drei talentierte Offensivkräfte ins Fanionteam, auf deren Auftritte die Aarauer Fangemeinde gespannt ist. Von Olten Mittelland wechselten Philippe Grütter und Robin Schönleber nach Aarau, von den Powermäusen Brugg wurde Torhüter Kalle Laitinen fix übernommen, aus der höchsten Kleinfeldliga stiess Yanik Hochuli von den Tigersharks Unterkulm zu Aarau und von Spartak Hluk (3. Liga CZE) wurde Adam Cilecek verpflichtet.
Der Aufsteiger empfängt bereits am Freitag in den 1/16-Finals des Schweizer Cups den NLA-Club UHC Uster. Es ist der siebte Vertreter aus der höchsten Schweizer Liga, der in den letzten acht Jahren im Cup gegen die Adler antritt (in der Saison 2018/2019 empfing Aarau den NLB Topclub Basel Regio, der zwischenzeitlich aber auch in der NLA angekommen ist). Aarau unterlag gegen die übermächtigen Gegner zwar jeweils deutlich, präsentierte sich aber immer sehr diszipliniert, kämpferisch und einsatzfreudig. Der UHC Uster erreichte im letzten Jahr die Playoffs, musste dann aber gegen den späteren Schweizermeister GC Unihockey bereits in den 1/4-Finals die Segel streichen. Die Zürcher wollen auch in diesem Jahr angreifen. Mit Offensivleader Patrik Doza (ehemals bei Floorball Köniz unter Vertrag) und dem zweikampf- und spielstarken Verteidiger Michal Prazan zählt Headcoach Simon Meier zwei routinierte Tschechen zu seinem Team. Der lettische Internationale Janis Anis Daniels und der Finne Markus Kulmala komplettieren das Ausländerquartett. Daneben hat Uster seit Jahren talentierte Eigengewächse in der Mannschaft. Spieler wie Tobias Ledergerber, Claudio Schmid oder Florian Bolliger bilden das Ustemer Rückgrat. Das Team Aarau will sich wie in den vergangenen Jahren gegen den Topfavoriten möglichst teuer verkaufen und vom höheren Spielrhythmus für die kommenden Spiele profitieren. Anpfiff des Cupknallers ist um 20.00 Uhr am Freitag, 09.09.2022 in der Schachenhalle Aarau.
Zwei Tage später sind die Adler wieder als Aussenseiter im Einsatz, erhoffen sich dann aber mehr Spielanteile im ersten Meisterschaftsspiel auswärts gegen die Waldenburg Eagles. Wie Uster erreichte Waldenburg in der letzten Saison als Tabellenachter gerade noch die Playoffs (allerdings in der 1. Liga) und schied gegen die Lions Konolfingen in den 1/4-Finals aus. Die heimstarken Baselbieter hatten im Frühjahr einige Abgänge zu verzeichnen, dürfen aber zum einen ansonsten auf ein stabiles Kader, grosse Kampfstärke und einen starken Mannschaftszusammenhalt zählen, zum anderen gelang ihnen mit der Verpflichtung von Manuel Mucha, dem Zwillingsbruder des letztjährigen unbestrittenen Waldenburger Topskorers Dominic Mucha, ein veritabler Transfercoup. Die beiden Zwillingsbrüder wirbelten viele Jahre für die deutsche Nationalmannschaft und weisen mehrjährige Nationalligaerfahrung auf. Beide sind konstante Skorer mit viel Offensivqualität. Aufsteiger Aarau wird in seinem Defensivverbund vor allem die beiden torgefährlichen Deutschen aus dem Spiel nehmen müssen, will man sich Chancen auf erste Punkte ausrechnen. Aber generell gilt es, der geschlossenen Eagles Mannschaft mit der nötigen taktischen Cleverness zu begegnen und selber etwas für die Offensive zu tun.