Das Team Aarau legte im Derby gegen Lok Reinach das Prädikat Underdog gleich in den ersten Spielminuten ab und konnte am Schluss einen 4:1-Derbysieg bejubeln. Dieser war aufgrund des selbstbewussten Auftritts der Aufsteigerinnen auch in dieser Höhe verdient.
Die Gegnerinnen des ersten Meisterschaftsspiels hatten die Aarauerinnen in guter Erinnerung. In der 1. Liga-Saison 2017/18, als der Abstieg bereits Tatsache war, holten sich die Adlerinnen einen 6:1 Heimsieg gegen Lok Reinach und damit einen versöhnlichen Abschluss einer durchzogenen Saison. Dass dies jedoch Schnee von gestern ist, war den Aarauerinnen aber durchaus bewusst. Aufgrund der guten Vorbereitung, durfte dem Saisonauftakt doch mit einer gewissen Zuversicht entgegen geblickt werden.
Es waren dann auch die Gastgeberinnen, welche bereits früh das Spieldiktat übernahmen und die Reinacherinnen in ihrer eigenen Zone permanent unter Druck zu setzen versuchten. Dies gelang im ersten Drittel nur bedingt und die Vorstösse waren noch zu verhalten. Dennoch gelang den Adlerinnen in der 10. Minute der Führungstreffer. Den präzisenPass von Simone Spillmann hinter dem Tor in den Slot verwertete Lilian Fehlmann souverän.
Trotz einiger Mühen beim Spielaufbau über die Seiten, konnten die Aarauerinnen den Vorsprung gut verwalten, bis die Gäste zwei Minuten vor dem Pausenpfiff per Weitschuss zum Ausgleich reüssierten.
Der Plan für das Mitteldrittel war klar: Bestimmter auftreten, Auslösungen über die Flanken vermeiden und den Weg durch die Mitte suchen. Diese Vorgaben setzten die Aarauerinnen zu Beginn des zweiten Abschnitts vorbildlich um. Den Weg durch die Mitte fand auch Noemi Hofer nach einem Zuspiel von Isabel Siegrist. Mit einem Weitschusstraf sie wenige Sekunden nach Anpfiff des zweiten Drittels zur 2:1-Führung. Beide Teams neutralisierten sich im weiteren Verlauf des Mitteldrittels weitgehend. Auch ein Penalty zu Gunsten der Gäste änderte dank einer Glanzparade von Milena Näf nichts am Zähler. Der deutlich grössere Spielanteil der Aarauerinnen zeigte jedoch, dass in diesem Spiel klar mehr drin liegen müsste.
Mit einem Tor Vorsprung bewegten sich die Aarauerinnen auf dünnem Eis. Vor allem, da die Reinacherinnen wiederholt durch gefährliche Konter überzeugen konnten. Dies verstand auch die australische Gastspielerin Charlie Margetts. Sie fasste sich in der 42. Minute ein Herz und traf nach einer feinen Einzelleistung zum 3:1 für Aarau. Nur drei Minuten später zappelte auch ein Schuss von Michelle Schär im Netz. Im weiteren Spielverlauf waren es weiterhin die Gastgeberinnen, die mehr Spielanteile für sich verbuchen konnten. Das komfortable Polster verleitete die Aarauerinnen jedoch zu unnötiger Unruhe und Unachtsamkeiten in den Schlussminuten, was jedoch nichts am Schlussresultat änderte.
Unter begeistertem Applaus der Zuschauer konnten die Aarauerinnen die ersten drei Punkte der Saison verdient ins Trockene bringen. Das Spiel war eine schöne Kollektivleistung und zeigte, dass das Team auf dem richtigen Weg ist. Langjährige und Neuzuzüge, Gastspielerinnen und Junge vermochten allesamt zu glänzen und lassen auf eine spannende Saison hoffen. Bereits in einer Woche treffen die Aarauerinnen auswärts auf die Spielerinnen des UHC Trimbach, die noch in den letzten beiden Saisons in der NLB aufliefen.
Team Aarau – Lok Reinach 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) Sporthalle Schachen Aarau, 74 Zuschauer. SR Dimitri Huber | Lukas Arnet
Tore: 9. Fehlmann (Spillmann) 1:0, 18. Lok Reinach 1:1, 21. Hofer (Siegrist) 2:1, 43. Margetts 3:1, 46. Schär 4:1
Strafen: Keine
Team Aarau: Näf, Stettler, Fäs, Dellsperger, Frame, Spillmann, Fehlmann; Hofer, Siegrist, Wagner, Rieder, Zobrist; Nenna, Nyffeler, Rotzler (C), Bolt, M. Schär; Rutschmann, Roos, Margetts, Hames, Grimm.
ohne L. Schär, Merian, Schenk, Suter, Lustenberger, Castro Castell