Das Damen I des Team Aarau musste sich nach einem Umbruch neu erfinden und ist deshalb in der Vorbereitung immer noch auf der Suche nach der eigenen Identität. Das intensive Vorbereitungsprogramm bietet jedoch genügend Zeit, diese auch auf dem Feld zu finden. Doch alles der Reihe nach.
Rückblick
Nach dem abrupten Ende der letzten Meisterschaft im Dezember 2021 versuchten sich einige der Leistungsträgerinnen in der Nationalliga. Während die Aufenthalte in Visp (Anastasia Frame, Michèle Rytz und Seraina Zgraggen) und Uri (Milena Näf) von Anfang an nur temporär angedacht waren, setzten sich Michelle Schär (NLA, FB Riders), Eliane Fäs (NLA, UH BEO) und Noemi Hofer (NLB, Basel Regio) bei ihren neuen Teams gekonnt in Szene und erhielten verdientermassen einen Vertrag für die Saison 22/23 angeboten. Deborah Wagner durfte nach einer sehr erfolgreichen WM mit Italien ihre Karriere in der NLA (FB Riders) beenden.
Abschiede
Da neben den Abgängen in höhere Ligen auch noch Rücktritte und die Nachwuchsplanung dazu kommen, verliert Aarau neben viel Qualität auch viel Routine. So stehen in der kommenden Spielzeit Salome Hunt, Romana Nenna, Jessica Birks, Tara Meyer, Chantal Rieder und Natalia Castro Castell nicht mehr zur Verfügung. Auch auf der Torhüterinnenposition kommt es zu zwei Abgängen: Milena Näf wechselt für ein Austauschjahr nach Schweden und Sandra Heldstab löst die Doppellizenz auf.
Mit diesen Abgängen dürfte auch klar sein, dass Aarau extrem viel an Substanz verliert auf die kommende Spielzeit. In Zahlen: von den 54 geschossenen Toren erzielten die abtretenden Spielerinnen deren 23. Es versteht sich von selbst, dass damit nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Garderobe und im Teamgefüge eine sehr grosse Lücke entsteht. Vielen Dank an alle abtretenden Spielerinen für euren langjährigen und engagierten Einsatz. Wir wünschen euch bei euren Abenteuern auf und neben dem Feld viel Erfolg und Spass!
Die Neuerfindung
Die Corona-Pandemie sorgte zudem dafür, dass der Markt an Spielerinnen extrem ausgetrocknet ist und der Ersatz der 12 (!) Abgänge ein extrem schwieriges Unterfangen darstellte. Gerüchten zufolge soll sich das Telefon von Coach Neil Anderes sowie Sportchef Kobi Hunt im Dauerbetrieb befunden haben. Dieser grosse Einsatz führte schliesslich auch zum Erfolg und das Team Aarau konnte insgesamt sieben Zuzüge und eine Comebackerin im Team begrüssen.
Aus der U21B von Floorball Obwalden kommen mit Aline Burch, Aline Rohrer und Daniela Albert drei talentierte und ehrgeizige Spielerinnen, welche sich bereits hervorragend im Team eingelebt haben. Aus Frenkendorf wechselt Isabelle Häring nach Aarau. Die junge Baslerin zeigt sich nicht nur auf dem Fahrrad sondern auch auf dem Feld ausdauernd. Zur Vorbereitung der U19-WM mit Neuseeland kommt mit Hannah Bertschinger eine der talentiertesten Spielerinnen aus dem anderen Ende der Welt nach Aarau. Auf der Torhüterposition konnte mit Meret Rihs eine Spielerin mit viel Routine verpflichtet werden und Michelle Zobrist, welche in der vergangenen Saison den Schritt vom Damen I ins Damen II gemacht hatte, steht in dieser Saison auch der ersten Mannschaft wieder zur Verfügung. Zudem rückt Céline Grimm definitiv in den Kader des 1. Liga-Teams nach.
Auch das Förderkader ist mit Jessica Anderes, Sarina Tinner, Alisha Meyer, Chantal Plattner und Sophie Lüscher erneut sehr gut besetzt.
Der Staff um Neil Anderes und Andrea Schmutz wurde zudem mit Romana Nenna als Teammanagerin ergänzt.
Vorbereitung
Die Vorbereitung war bisher eher durchzogen. Nach einem sehr erfolgreichen Kick Off im Berner Oberland und einem gemeinsamen Zielsetzungsprozess war das Team zuversichtlich, gut aus den Startblöcken zu kommen. Doch dann kam der Motor gehörig ins Stocken. Erst der verletzungsbedingte Ausfall von Sabrina Dellsperger (Kreuzband), dann die Ferienzeit und so sah sich Aarau zum ersten Mal seit langer Zeit mit einem Minikader in den Trainings konfrontiert. Trotzdem wurde fleissig am Speed, der Kraft und dem taktischen Verständnis gearbeitet. Im ersten Trainingsspiel gegen die Waldenburg Eagles konnten noch keine Schlüsse gezogen werden, zu früh waren beide Teams im Vorbereitungsprozess. Die U21A der Skorps zeigte dann Aarau Grenzen auf und die hohe Klatsche bewegte den Trainerstab einen Taktiktag vor dem Cupspiel gegen die Pumas einzuschieben. Diese Massnahme war erfolgreich und so steht nun mit der Cuppartie gegen die Nesslau Sharks die 16. Partie im Vorbereitungsprogramm.
Neben Trainingsspielen gegen Lok Reinach, Zug United U21A und dem «Mini-Länderspiel» gegen die U19 von Neuseeland wird das Damen I erneut nach Deutschland reisen und dort gegen vier Spitzenteams aus der deutschen Bundesliga antreten. Zudem ist die Teilnahme an der Stöckli Challenge geplant.
Meisterschaft 2022/23
Zum inneren Umbruch, kommt es für Aarau auch zu einer «externen» Änderung. In den letzten zwei Spielzeiten traten die Adlerinnen jeweils in der Gruppe zwei an. Aufgrund von Verschiebungen in der Gruppenzusammensetzung wurde Aarau neu in die Gruppe eins eingeteilt. Der Fokus liegt deshalb nun nicht mehr in Zürich, dem Bündnerland oder bei Kantonsrivalinnen sondern in Bern, der Westschweiz oder beim Nachbarn aus Härkingen. Man darf also gespannt sein, wie sich das Team Aarau Damen 1. Liga GF 2.0 in der nächsten Saison und der neuen Umgebung schlagen wird.
Kader 2022/23
Torhüterinnen
Meret Rihs (neu)
Eveline Stettler (bisher)
Feldspielerinnen
Daniela Albert (neu, FLOW)
Hannah Bertschinger (neu, Wellington Storm)
Laura Bolt (bisher)
Aline Burch (neu, FLOW)
Sabrina Dellsperger (bisher)
Anastasia Frame (bisher)
Céline Grimm (neu, eigene U21)
Julia Haab (bisher)
Isabelle Häring (neu, Frenkendorf)
Kimberley Herrmann (bisher)
Salome Hunt (bisher)
Lucie Keller (bisher)
Aline Rohrer (neu, FLOW)
Michèle Rytz (bisher)
Tamara Schenk (bisher)
Isabel Siegrist (bisher)
Flavia Suter (bisher)
Seraina Zgraggen (bisher)
Sally Zollinger (bisher)
Förderkader
Jessica Anderes
Sophie Lüscher
Alisha Meyer
Chantal Plattner
Sarina Tinner