Das Damen I wusste vor der Cup-Partie gegen die Zürcher Oberland Pumas nicht, wie der eigene Formstand einzuschätzen ist. In der Vorbereitung lief bisher vieles noch nicht wie gewünscht. Am Schluss gab es einige Premieren, eine Derniere und den Einzug in die nächste Cuprunde.
8 Monate – So lange musste Aarau auf den nächsten Ernstkampf warten. Eine lange Zeit, welche vor allem durch die Neuerfindung des Damen I des Team Aarau geprägt war und in der uns viele der ehemaligen Leistungsträgerinnen verliessen und neue Gesichter dazu kamen. Aber auch eine Zeit, in der ein grosser Teil der vorhandenen Automatismen verloren ging. Dies zeigte sich brutal bei der Klatsche im Trainingsspiel gegen die Skorps und veranlasste das Trainergespann dazu, am Samstag vor dem Cupspiel noch einen Taktiktag einzuplanen.
So reiste das Team Aarau also mit einem gefüllten Kopf, müden Beinen und vielen neuen Gesichtern ins Zürcher Oberland, um sich den Pumas zu stellen. Just den gleichen Gegnerinnen, welche bei der Derniere im Jahr 2021 auf der anderen Seite standen und damals mit einer 3:4 Niederlage nach Verlängerung vom Feld mussten. Da die Pumas ihren Kader konstant zusammenhalten und vom benachbarten UHC Laupen noch Substanz dazu holen konnten, war das Heimteam definitiv in der Favoritenrolle anzutreffen.
Doch irgendwie war diese Botschaft nicht bei den Pumas angekommen und so starteten die Zürcherinnen eher verhalten in die Partie und Aarau legte gleich gut los. Die ersten Chancen gehörten dann auch Aarau und bereits nach fünf Minuten erzielte Sally Zollinger mit einem Distanzschuss den ersten Treffer für Aarau. Die Adlerinnen kontrollierten in der Folge das Spielgeschehen, musste sich aber in der 15. Spielminute beim Pfosten bedanken, dass die Führung in die Pause mitgenommen werden konnte.
Aarau war dementsprechend zufrieden mit dem ersten Drittel und wollte in den kommenden Minuten dort anknüpfen. Doch erst zeigten die Pumas eine Leistungssteigerung und konnten durch Dominique Linhardt den Spielstand ausgleichen. Erst bei Spielmitte übernahm Aarau wieder das Ruder und legte durch Flavia Suter erneut vor. In den letzten Minuten vor der Pause war es dann erneut Zollinger, welche mit einem Doppelschlag für die 4:1-Führung von Aarau sorgte.
Wie erwartet erhöhten die Pumas im letzten Abschnitt den Druck und Aarau musste langsam dem dünnen Kader und dem vorangegangenen Taktiktag Tribut zollen. Unsere Neuverpflichtung aus der neuseeländischen U19, Hannah Bertschinger, hatte aber noch genügend Energie und erzielte mit einem Sololauf unhaltbar den fünften Treffer für Aarau. Ein Einstand nach Mass für die junge Spielerin aus dem anderen Ende der Welt. Die Pumas erhöhten den Druck noch einmal und Aarau kam gehörig ins Trudeln. Mit gemeinsamen Kräften konnte der Schaden in Grenzen gehalten werden und so musste Aarau nur noch einen Treffer nach einem Penalty zulassen. Milena Näf musste sich also bei ihrem vorerst letzten Auftritt mit Aarau doch noch bezwingen lassen.
Dem Team Aarau gelingt damit etwas unerwartet der Einzug in eine weitere Cuprunde und darf deshalb nun gegen das NLB-Team von Nesslau antreten. Der eingeschobene Taktiktag zeigte sich als cleverer Schachzug und einige der vor kurzem noch vorhandenen Baustellen konnten abgebaut werden. Bis zum Saisonbeginn gibt es aber immer noch genügend Arbeit für Aarau.
Mobiliar Unihockey Cup 1/32-Finals, Damen Grossfeld
Sporthalle Heiget, Fehraltorf
Zuschauer: 89
SR: Simon Suter / Michael Vogt
Zürich Oberland Pumas – Team Aarau 2:5 (0:1, 1:3, 1:1)
Tore: 5. S. Zollinger (T. Schenk) 0:1. 23. D. Linhardt (S. Hegglin) 1:1. 30. F. Suter 1:2. 39. S. Zollinger (S.Zgraggen) 1:3. 40. S. Zollinger (S. Zgraggen) 1:4. 45. H. Bertschinger 1:5. 52. S. Hegglin (Penalty) 2:5.
Strafen: keine
Photocredit Claudio Schwarz