Zum ersten Mal in der Geschichte des Teams Aarau durfte das Fanionteam in eine Playoff-Serie starten. Die unerfahrenen Adler lösten ihre Aufgabe durchaus ansprechend und bezwangen vor heimischer Kulisse die schnellen Neuenburger aus Corcelles-Cormondrèche knapp aber verdient mit 5:3. Bereits am nächsten Wochenende wird die Serie, welche im best-of-three-Modus gespielt wird entschieden, sei es mit einem weiteren Aarauer Sieg am Samstag in Yverdon oder im Entscheidungsspiel am Sonntag in der Schachenhalle.
Das Team Aarau startete engagiert und willig gegen den unbekannten Gegner aus dem Kanton Neuenburg, welcher in Gruppe 1 der 2. Liga hinter den Lions Konolfingen II und Tornado Frutigen den 3. Gruppenrang belegte. Dabei verstanden es die Aargauer durchaus, Druck auf die Gäste auszuüben, es fehlten aber zündende Ideen, um letztlich die gut gestaffelte Westschweizer Abwehr um den starken Julien Langenegger im Tor zu knacken. Zu oft wurde früh ein Abschluss aus schwieriger Position gesucht, oder die Stürmer gaben den Ball unnötig einfach an die Neuenburger ab. Gleichzeitig schaltete Corcelles sehr rasch ins Angriffspiel um und lancierte seine schnellen Stürmer mit halbhohen Bällen über die Seiten, was den Verteidigern der Hausherren überhaupt nicht behagte. In der 10. Minute leistete sich Aarau einen ärgerlichen Wechselfehler, die Neuenburger witterten ihre Chance, erstmals Druck auf das Gehäuse von Luz Mäder auszuüben. Und prompt gingen sie nach einem perfekten Querpass von Quentin Peytrignet durch den Aarauer Slot durch Raphael Rognon in Führung. Einige Minuten später liess Julien Guggisberg die Aargauer Verteidigung aussteigen und erhöhte gar auf 0:2. Noch vor der Pause reagierte das Heimteam aber spektakulär. Zuerst fing Tomas Vojtisek einen Pass ab und hämmerte den Ball an Julien Langenegger vorbei zum 1:2 in die Maschen, ehe Captain Dominic Studer mit einem sehenswerten Rückhandschuss ausgleichen konnte. Im Mitteldrittel konnte Aarau nach einer sehenswerten Einzelaktion des Tschechen Tomas Vojtisek zwar erstmals in Führung gehen, musste aber etwas unglücklich in der 33. Minute den Ausgleichwieder hinnehmen. So war für den Schlussabschnitt alles offen. In diesem holten sich die Gäste früh eine Zweiminutenstrafe ab. Das Aarauer Powerplay war nicht schlecht, aber letztlich doch zu wenig zwingend. Just als Jonathan Bardet aus der Kühlbox zurückkehrte, kombinierten sich Lukas Romer und Dominic Studer sehenswert durch das Abwehrdispositiv. Gekonnt legte Dominic Studer auf Lukas Romer, der den Ball sicher ins Gäste-Tor einschob. In der Folge verpasste es Aarau, die Partie zu entscheiden, sucht aber sein Glück weiterhin in der Offensive und beschränkte sich keineswegs auf das Verwalten des knappen Vorsprungs. Insbesondere die zweite Linie kämpfte weiter etwas glücklos; Marco Stoltenberg, Patrick Glettig und Ramon Basler hatten je einen Schuss an die Torumrandung zu beklagen. Erst als die Neuenburger mit einem 6. Feldspieler ihr Glück versuchten traf Marco Stoltenberg aus der eigenen Platzhälfte heraus ins verwaiste Tor zum entscheidenden und viel umjubelten 5:3.
Mit diesem umkämpften Sieg in einer stets spannenden und durchaus schnellen, allerdings auch fehlerreichen Partie, erspielte sich das Team Aarau einen Matchball für das zweite Playoffspiel vom kommenden Samstag in Yverdon. Mit viel Offensivaufwand war man letztlich lediglich zu 5 Toren gekommen, hatte in der Verteidigung gegen die effizient und entschlossen spielenden Neuenburger aber auch das eine oder andere Mal etwas Glück in Anspruch nehmen müssen. Es wird zentral sein, bereits in der nächsten Partie die schnellen Konter der Westschweizer abzustellen. Auch wenn Heimspiele vor dem tollen und lautstarken Aarauer Publikum in der Schachenhalle attraktiv und jedes Mal ein Highlight sind, wäre es den Adlern wohl recht, die Playoffserie bereits am Samstag mit einem Sieg in Yverdon zu beenden. Nur mit einer konzentrierten und effizienteren Offensivleistung kann dieses Unterfangen gelingen. Dabei wird sich das Trainerduo Roberto Micheli und Michael Hafner Gedanken machen müssen, wie man die Absenz von Routinier Quenton Gaberthuel (Weiterbildung) kompensieren will.
(Bericht Michael Hafner)
Team Aarau – Corcelles-Cormondrèche 5:3 (2:2 1:1 2:0); Schachenhalle Aarau; 233; SR Wiedmer/Bieri. Tore: 11. Rognon (Peytrignet, Ausschluss Kohler) 0:1, 17. Guggisberg 0:2, 18. Vojtisek 1:2, 19. Studer (Vojtisek) 2:2, 28. Vojtisek 3:2, 33. Zanini 3:3, 44. Romer (Studer) 4:3, 60. Stoltenberg 5:3.
Strafen: 3 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau, 4 Mal 2 Minuten gegen Corcelles-Cormondrèche.
Team Aarau: Mäder; Lacerda, Hofmann; Glettig, Basler; Wassmer, Gaberthuel; Studer, Romer, Vojtisek; Waser, Stoltenberg, Colombo; Geissler, Maurer Andres, Kohler; Fäs; Berner; Maurer Marc; Keller Chai.
Corcelles-Cormondrèche: Langenegger; Haldenwang; Hunkeler; Rognon; Beaud; Gadler; Feuz Victor; Feuz Jules; Peytrignet; Guggisberg; Brun Jonas; Brun Elie; Zanini; Fleury; Cerveny; Bardet.