Nach dem grandiosen Sieg in der vergangenen Woche treffen sich die Adlerinnen voller Hoffnung zum Heimspiel in Buchs. Drei weitere Punkte sollen her, um den Tabellenplatz zu festigen. Doch schon beim Einspielen liegt eine merkwürdige Nervosität in der Luft. Die Konzentration fehlt, die Anspannung ist da, aber nicht die richtige Energie.
Chaos statt Kampfgeist
Mit einem kleinen Kader startet Aarau in das Spiel. Doch anstatt an die Leistung der Vorwoche anzuknüpfen, wirkte das Team eher verhalten. Die Alderinnen kommen nicht wirklich in Fahrt und müssen in der eigenen Hälfte hart kämpfen. Und dann der erste Schock: Ein Wechselfehler nach gerade einmal sieben Minuten. Aarau muss in Unterzahl spielen und die Skorps nutzten diese Chance gnadenlos aus: 0:1 für die Skorps.
Doch was eigentlich nur ein kleiner Rückschlag sein sollte, setzt sich in den Köpfen der Aarauerinnen fest. Es wirkt, als wäre das Spiel mit diesem ersten Gegentreffer bereits verloren. Anstatt Kampfgeist schleicht sich Verunsicherung ein. Sieben Minuten später die nächste Strafe – zu wenig Abstand beim Freischlag vor dem eigenen Tor. Die Adlerinnen stehen unter Dauerbeschuss, können Schlimmeres verhindern, aber eine nennenswerte Gegenreaktion blieb weiterhin aus. Der Frust stieg und die erste Pause kommt gerade recht, eine klare Ansage des Staffs, soll wieder für klare Köpfe sorgen.
Ratlos statt furchtlos
Mit neuem Mut soll es ins zweite Drittel gehen. Tapfer wird gekämpft, doch der Kampfgeist reicht nicht aus, wenn die Chancen vergeben werden. Die Gegnerinnen haben leichtes Spiel und konnten vermehrt gefährlich aus das eigene Tor zu laufen und auch Chancen erfolgreich verwerten. 0:2 für die Skorps. Die bisher gezeigte Leistung reicht nicht aus, es herrscht Ratlosigkeit. Die Stimmung ist bedrückt, wird man das Spiel noch drehen können?
Der Glaube fehlt, die Tore auch
Das letzte Drittel beginnt. Jetzt oder nie! Doch die Skorps sind wacher und nach fünf Minuten steht es 0:3. Die Zeit läuft davon, eine Wende wäre aber noch möglich, wie vergangene Spiele auch schon gezeigt haben. Durch ein Time-out soll Ruhe ins Spiel kommen und die Möglichkeit gegeben werden, alle Kräfte nochmals mobilisieren zu können. Die erhoffte Coolness blieb aus, mehrfach sorgen Solo-Aktionen dafür, dass man sich selbst ins Aus spielt und so wichtige Chancen nicht genutzt werden können. Kurz vor Schluss fällt das 4. Tor für die Gäste und das Ende des Spiels ist besiegelt.
Ein Spiel zum Vergessen für die Adlerinnen. Anstatt mit Selbstvertrauen aufzutreten, bestimmten Unsicherheit und Fehler das Geschehen. Trotz Kampfgeist fehlten die Klarheit, der Glaube an die eigene Stärke und letztlich auch die Tore. Dieses Spiel sollte als Lehrstück dienen: Nur mit voller Konzentration, Mut und Entschlossenheit lassen sich die angestrebten Erfolge erreichen. Jetzt heißt es, den Kopf nicht hängen zu lassen, sondern aus den Fehlern zu lernen und beim nächsten Spiel wieder mit der richtigen Einstellung auf dem Feld zu stehen.
Team Aarau – Skorpion Emmental Zollbrück 0:4 (0:1; 0:1; 0:2), Suhrenmatte Buchs, SR: G. Scherler, M. Scherler, 90 Zuschauer
Tore: 0:1 A. Lanz (C. Zaugg), 0:2 A. Jutzi (V. Sahli), 0:3 C. Zaugg (A. Lanz), 0:4 C. Zaugg (A. Lanz)
Strafen: 2 min Wechselfehler S. Lüscher (Aarau), 2 min Unkorrekter Abstand A. Meyer (Aarau)
Skorpion Emmental Zollbrück: I. Pfeiffer (T), A. Kummer, C. Zaugg, A. Löffel, N. Wermuth, A. Lanz, S. Widmer, V. Sahli, A. Jutzi, F. Brenner, C. Gurtner, S. Oberli, M. Frankhauser, M. Beer, J. Stahli, A. Rolli-Schmid
Team Aarau: J. Huber (T), S. Böhler, J. Panier, N. Röthlisberger, S. Tinner, S. Lüscher, M. Zobrist, S. Zollinger (C), C. Wüthrich, N. Meyer, A. Meyer, E. von Flüe, S. Dellsperger, L. Rippstein, L. Niggli, S. Zgraggen, S. Stalder, A. Leutwyler, C. Zeiter (T)