Den 2-Tore-Rückstand phänomenal wettgemacht, um dann trotzdem alles wieder aus der Hand zu geben – schade und trotzdem darf man stolz sein.
Spitzenkampf in der heimischen Schachenhalle. Drei Runden vor Schluss empfangen die Adlerinnen, die Skorpioninnen aus dem Emmental. Grosse Spiele austragen zu dürfen ist ein grosses Privileg, und man darf es nie als selbstverständlich erachten. Nur durch harte Arbeit, viel Fleiss und dem berühmten Quäntchen-Glück kommt man in solche Situationen. Aber wie immer hat die Medaille auch eine Kehrseite. Denn grosse Spiele zu verlieren, das ist dafür umso schmerzlicher, als wenn man bei einem nicht ganz so entscheidenden Spiel das Nachsehen hat.
Der Start entpuppte sich als Super-GAU. Genau, der grösste anzunehmender Unfall passierte in Form des 1:0 aus Sicht der Gäste und das nach genau fünf Sekunden. Horror-Start. Aarau fand aber trotzdem nach einigen Schock-Minuten ins Spiel und mischte ab dann munter mit. In der 17. Minute konnten die Skorps trotzdem auf 2 Tore erhöhen. Dem technisch versierten Team aus dem Emmental darf man keine Transition-Möglichkeiten schenken. Auch Aarau hätte Chancen zum Ausgleich gehabt, aber irgendwie fehlte es an der letzten Entschlossenheit.
Im Mitteldrittel war die Devise klar. Aarau musste den Anschlusstreffer irgendwie erzwingen, ohne das Risiko einzugehen, dass man den dritten Treffer kassiert. Weil sonst würde es dann sehr schwierig werden. Trotz ansprechenden Leistungen beider Seiten wurden im zweiten Drittel keine weiteren Tore erzielt. Es blieb für den Moment beim 2:0 für die Skorps.
Nun war klar, Aarau musste den Vorschlaghammer auspacken, wenn hier noch etwas drin liegen soll. Und tatsächlich, nach fünf Minuten im letzten Drittel erzielte Zollinger den Anschlusstreffer. Und wie so oft kann ein Tor den Bann brechen, denn nach weiteren 3 Minuten fasste sich Zgraggen ein Herz, und zimmerte den Ball aus der zweiten Reihe ins Lattenkreuz. Ausgleich!
Erneute vier Minuten später dann der bittere Stich ins Aarauer Herz. Die Skorps konnten mit 3:2 in Führung gehen, für einen kurzen Moment verschlief Aarau die Defensive und alle Hoffnungen wurden im Keim erstickt. Auch weil danach nicht mehr viel ging. Aarau versuchte zwar erneut auszugleichen, aber zu ungestüm und mit zu grosser Hektik und so durften die Gäste aus dem Emmental als Sieger nach Hause reisen.
Team Aarau – Skorps Emmental, 2:3 (0:2, 0:0, 2:1) Schachenhalle Aarau. 80 Zuschauer. SR: T. Schürmann / F. Baumgartner
Tore: 0:1 M. Beer (C. Zaugg), 0:2 A. Jutzi (F. Arm); 1:2 S. Zollinger, 2:2 S. Zgraggen; 2:3 F. Arm
Team Aarau: E. Stettler; J. Huber; C. Plattner; S. Böhler; A. Frame; S. Zollinger; I. Häring; A. Meyer; S. Dellsperger; J. Haab; S. Hunt; K. Herrmann; S. Tinner; M. Zobrist; C. Grimm; J. Schlub; E. von Flüe; S. Zgraggen
Skorps Emmental: I. Pfeiffer; C. Zaugg; T. Romann; A. Lanz; N. Roten; A. Jutzi; S. Oberli; J. Sahli; A. Steiner; F. Arm; M. Beer; S. Widmer; V. Sahli; F. Brenner; M. Fankhauser; A. Schmid