Auf die Aarauer U18-Junioren wartete an der 3. Meisterschaftsrunde mit der Heimmannschaft aus Basel eine sportliche, und mit dem am unteren Tabellenende angesiedelten Floorball Albis, eine mentale Aufgabe von höherer Schwierigkeit. Dass man weiterhin mit vielen Verletzungsausfällen zu kämpfen hat, machte die Sache nicht einfacher. Glücklicherweise sollten aber schon zahlreiche Spieler für die Dezember-Runde zurückkehren!

 

 

Die Vorbereitung für das erste Spiel verlief nicht optimal: Verpasste der einzige aufgebotene Torhüter den Zug und schafften es drei Spieler (mit der Dresstasche) doch tatsächlich, in den 100m vom Bahnhof zur Halle den Anschluss zum Rest des Teams zu verlieren und sich im Quartier zu verlaufen… Zudem war während der Zugreise bereits zu sehen, dass einige Spieler noch Schlaf nachzuholen hatten.

Vom Heimteam aus Basel erwartete man deswegen geballte Power und viel Wille zum Sieg, so sah man es bereits beim Einschiessen des Gegners. Das Heimteam schoss sich dann sogleich in der 3. Spielminute in Führung. Durch das frühe Gegentor wachgerüttelt, reagierten die Aargauer Kantonshauptstädter postwendend: Bertschi glich mit einem Weitschuss in die weite untere Torecke aus und Brunschwiler erhöhte mit einem Sololauf nach gewonnenem Anspiel das Score! Das Spiel lief schnell und die jungen Aarauer bewiesen ihre hohe Spielintelligenz in der Offensive mit tollen Zuspielen, versehen mit einer besseren Technik gegenüber dem Gegner. So war es Jungspund Röthlisberger, der den Ball unter die Latte hämmerte sowie Marraffino mit einem Überzahltor, welche das Trainergespann aufatmen liessen. Mitte der ersten Halbzeit erzielte Basel den überfälligen Anschlusstreffer und das Spiel wurde durch Kampf in der Mittelzone gekennzeichnet. Zudem bekundeten die jungen Adler vermehrt sich zu lösen, da sich die gegnerischen Flügelspieler hartnäckig vorne hielten. In Halbzeit fand man jedoch vermehrt ein Rezept gegen die solide Defensivarbeit des Gegners und der heute torhungrige Marraffino markierte seinen zweiten Treffer, bevor sich in der 30. Minute die Ereignisse zu überschlagen begannen. De Rinaldis musste wegen überhartem Körperspiel in die Kühlbox und das Heimteam zog sein Powerplay auf. Jedoch waren es die spielfreudigen Gäste welche durch Neeser und Brunschwiler zwei Mal in Unterzahl reüssierten und einen Sieg praktisch besiegelten. Mittels Time-Out versuchte der Gegner den Spielfluss zu unterbinden und konnte tatsächlich nach Ablauf der Strafe auf 7:3 verkürzen. Eine weitere Strafe, welche von der guten, aber auch hart geführten Schiedsrichter-Leitung ausgesprochen wurde, brachte den Aarauern ein weiteres Überzahltor durch Marraffino. Zu guter Letzt liess sich auch Schibli in die Scorer-Statistik aufnehmen, welcher in der 35. Minute den letzten Treffer der Partie erzielte. Schlussendlich dominierten die Aarauer überraschend diese Partie über weite Strecken. Besonders die Special Teams mit zwei Unter- und zwei Überzahltoren konnten das Spiel in die entscheidende Richtung lenken. Hervorzuheben ist auch die disziplinierte Defensivleistung von Akteuren wie Grawehr, Koch oder Flügelspieler Frei, welche durch harten Kampf ihrem Team halfen.

 

Team Aarau – UHC Basel United 9:3 (4:2, 5:1); Margarethen Basel; SR Brun/Forster

Tore: 3. Basel 0:1, 4. Bertschi (Kull) 1:1, 5. Brunschwiler 2:1, 7. Röthlisberger (Neeser) 3:1, 9. Marraffino (Wagner, Ausschluss Basel) 4:1, 11. Basel 4:2, 27. Marraffino (Neeser) 5:2, 31. Brunschwiler (Bleuler, Ausschluss de Rinaldis!) 6:2, 31. Neeser (Röthlisberger, Ausschluss de Rinaldis!) 7:2, 32. Basel 7:3, 35. Marraffino (Wagner, Ausschluss Basel) 8:3, 37. Schibli (Brunschwiler) 9:3.

Strafen: 1x 2 Minuten Team Aarau, 2x 2 Minuten UHC Basel United

Bemerkungen: 31. Time-Out UHC Basel United

 

Das zweite Spiel ging gleich fulminant los. Der zentralschweizer Gegner machten gleich zu Beginn hohen Druck auf die Aarauer Hintermänner und versuchten, so schnell wie möglich in Führung zu gehen. Der Gegner trat lediglich mit 7 Feldspielern an und so war das Ziel klar: schnelle Tore, danach den Bus parken. Glücklicherweise waren die jungen Adler diszipliniert und liessen keinen vorschnellen Gegentreffer zu. Das Spiel kehrte dann aber nach gut zwei Minuten und die Aarauer liessen den Ball gut laufen, wenn nicht immer ganz sauber. Albis konzentrierte sich lediglich aufs verteidigen und konnte in der ersten Halbzeit lediglich zwei, drei Konter ausfahren. Man hatte gefühlte 90% Ballbesitz und zig Abschlüsse mehr auf das gegnerische Tor, der Ball wollte jedoch noch nicht im Netz zappeln und so musste man ein 0:0 in die erste Pause nehmen. Der Gegner praktizierte weiterhin ein „Park the bus“ und tat relativ wenig fürs Spiel. Dass der Schiedsrichter eine harte Linie durchzog, hatte zur Folge, dass kaum ein guter Spielfluss aufkam. Mit viel Geduld schafften es die jungen Adler aber dennoch Torerfolge zu feiern. Wagner netzte 5 Minuten nach dem Pausentee zum ersten Mal ein, Marraffino nutzte die Gunst der späten Stunde und erhöhte 3 Minuten später. Der Bann war nun gebrochen und dank einem Doppelschlag von Brunschwiler und Bürgi feierte man einen hart umkämpften Sieg gegen den Tabellenvorletzten. Die jungen Adler bewiesen mentale Stärke, viel Geduld und Disziplin in der Verteidigung. In der Schussstatistik hatte man mit 17:3 Torschüssen klar die Nase vorne und zudem durfte Martensson in seinem zweiten Saisonspiel gleich das erste Shutout feiern!

 

An der dritten Runde konnte endlich wieder ein „4er“ eingefahren werden. Die Aarauer zeigten sich über weite Strecken abgeklärt in der Verteidigung und in der Offensive wurde mit sehr viel Kreativität sehr schöne Torchancen herausgespielt. Besonders die junge Garde um Kull, Schibli und Röthlisberger zeigte, dass sie sich nicht vor älteren Spielern verstecken müssen und machen den Trainern die Nomination für kommende Spiele nicht einfacher… Ein bitterer Nachgeschmack hatte diese Runde dennoch: Einige Spieler liessen sich abends zuvor zu fest gehen und konnten bei weitem nicht ihr bestes Unihockey zeigen. Man muss sich selber an der Nase nehmen und sich disziplinierter vorbereiten, will man gegen die kommenden Gegner weiter ein Wörtchen mitreden. Kurz vor Weihnachten wartet mit Waldenburg, dem Verfolger Nr. 1, und dem Defensivbollwerk aus Deitingen zwei weitere harte Gegner auf den momentanen Tabellenführer aus Aarau! Mit Spielmacher Romanowski, Knipser Oehler, Wirbelwind Kronenberg und Abwehrhüne Keinath sind jedoch gleich vier verstärkende Rückkehrer aus dem Lazarett zu erwarten. Weiter darf man auf das Comeback des pfeilschnellen Mastrodomenico gespannt sein.

Team Aarau – Floorball Albis 4:0 (0:0, 4:0); Margarethen Basel; SR Brun/Forster

Tore: 25. Wagner (Neeser) 1:0, 28. Marraffino (Brunschwiler) 2:0, 34. Brunschwiler (Marraffino) 3:0, 36. Bürgi (De Rinaldis) 4:0.

Strafen: Keine

 

Team Aarau: Martensson; F. Kull (0/1), Bleuler (0/1), Brunschwiler (3/2), Schibli (1/0), Marraffino (4/1); Wagner (1/2), Grawehr, Neeser (C, 1/3), Röthlisberger (1/1), Frei; Lewy, Koch, Grimm, de Rinaldis (0/1), Bertschi (1/0); Bürgi (1/0), Epprecht, Genoni.

Betreut durch: Brack, M. Kull, Oehler und Lacerda.

Team Aarau ohne: M. Kull (verletzt), Oehler, Romanowski, Keinath und Kronenberg (alle rekonvaleszent) und Schnyder (geschont).