Mit einer engagierten, kämpferischen Leistung bezwingt das Team Aarau Traditionsverein Lok Reinach im Schweizer Cup mit 5:4 und empfängt damit in den 1/16-Finals mit dem SV Wiler-Ersigen den 3-fachen Cupsieger, Rekordmeister (12 Schweizer Meistertitel), Europacupsieger und Supercupsieger. Nach einer 4:0-Führung drehten die Gäste aus Reinach zwar auf, die Adler verteidigten aber clever und retteten den Vorsprung mit einem einmal mehr überragenden Luz Mäder im Kasten über die Zeit.
Nachdem Marc Maurer am Vorabend beim 13:2-Sieg über die zweite Mannschaft der Hoppers noch gefehlt hatte, bildete er mit Rafi Hug und Peter Byland gegen Lok Reinach, wo er vor einigen Jahren im Nachwuchs gespielt hatte, den zweiten Sturm. Diese routinierte Linie stellte Reinach von Beginn weg vor diverse Probleme in der eigenen Zone und bereits in der 4. Minute erzielte Marc Maurer das Führungstor. Danach verpassten die Hausherren den zweiten Treffer mehrfach gegen die zurückhaltend agierenden Gäste. Erst ab der 10. Minute konnte Reinach das Spieldiktat in die Hand nehmen, blieb aber im Abschluss einiges schuldig. Im Mitteldrittel fiel das 2:0, als Aarau in Überzahl agierte; Philipp Stark traf mit einem halbhohen Schuss aus der Distanz auf Pass von Marc Maurer, der kurz darauf einen von Peter Byland – er blickt auf eine mehrjährige, erfolgreiche Vergangenheit im Fanionteam von Lok Reinach – in Richtung Gästetor abgegebenen Ball zum 3:0 ablenkte. Als sich die Reinacher dann noch eine Notbremse leisteten und Rafi Hug den Penalty aus spitzestem Winkel ins hohe Eck zauberte, durfte man bei den Kantonshauptstädtern definitiv anfangen, an die grosse Überraschung zu glauben. Reinach erwachte erwartungsgemäss, bezog sein Time-out, wechselte den Keeper und suchte einen Zug entschlossener den Abschluss. David Dünki und der Ex-Aarauer Tomas Vojtisek verkürzten prompt auf 2:4. Im Schlussdrittel suchte Aarau sein Glück wieder vermehrt in der Offensive, Lok verhinderte einen Gegentreffer vorerst, indem man das Tor verschob; aber Philippe Stark verwandelte den zweiten Penalty an diesem Abend zugunsten der Aarauer zum 5:2. Mit einem Kunststück (Schuss zwischen den eigenen Beinen hindurch) war es der Reinacher Joel Galliker, der das Tor des Abends zum 3:5 erzielte, ehe er in der 49. Minute noch den Anschlusstreffer für die nun mächtig Dampf machende Lok realisierte. Die Kanoniere der Gäste suchten mit ihren gefährlichen Geschossen aus dem Hinterhalt druckvoll den Ausgleich, aber die Bastion der Adler hielt. Mit einem beeindruckenden Kollektiv machte der Underdog die eigene Zone immer wieder geschickt zu, blockte, was zu blocken war, verdiente sich die nötige Prise Glück und in den letzten zwei Minuten auch endlich noch die lautstarke Unterstützung der eigenen Fans. Bei einem Konter wurde Florian Kull das 6:4 wegen hohen Stocks aberkannt, der knappe Vorsprung reichte aber für den Einzug in die 1/16-Finals.
Die Aarauer freuten sich über einen schönen Erfolg und empfangen nun nach Alligator Malans (2015), Rychenberg Winterthur (2016), Grasshopper Club Zürich (2017), Waldkirch St. Gallen (2019) einen weiteren NLA-Verein in der Schachenhalle. Dieses Mal handelt es sich um den amtierenden Schweizer Meister SV Wiler-Ersigen, eine der weltbesten Vereinsmannschaften des Unihockeys. Damit kommen viele Aarauer Spieler zu einem (weiteren) grossen Highlight in ihrer Unihockeykarriere. Angeführt vom erfolgreichsten und bekanntesten Schweizer Trainer, Thomas Berger, stehen mit Krister Savonen, Tatu Väänänen und Jonas Pylsy gleich drei finnische Weltmeister im Kader von Wiler Ersigen. Tormaschine Michal Dudovic gilt als die slowakische Nummer 1 im Unihockey und Radek Sikora tritt in die Fussstapfen seines gleichnamigen Vaters tschechischer Herkunft, der beim Rekordmeister als Assistenztrainer an der Bande steht. Dass die Schweizer Spieler praktisch alle im Nationalteam oder einer U-Auswahl stehen, versteht sich von selbst. Der SV Wiler-Ersigen trat übrigens im Cup bereits einmal in der Schachenhalle an, damals aber gegen Lok Reinach, das für diesen Anlass im Cup 1/4 Final in der Saison 2008/2009 die Heimhalle der Aarauer in Anspruch nahm. Peter Byland, heute Spielmacher bei Aarau, gehörte damals zu den Stammkräften bei Lok Reinach.
Team Aarau – UHC Lok Reinach 5:4 (1:0, 3:2, 1:2)
Schachenhalle, Aarau. 135 Zuschauer. SR Bösch/Renggli.
Tore: 4. M. Maurer (P. Byland) 1:0. 30. Ph. Stark (M. Maurer, Ausschluss P. Krebs) 2:0. 32. M. Maurer (P. Byland) 3:0. 33. R. Hug (Penalty) 4:0. 37. D. Dünki (T. Wullschleger) 4:1. 38. T. Vojtisek (T. Sandmeier) 4:2. 42. P. Stark (Penalty) 5:2. 43. J. Galliker (An. Frey) 5:3. 49. J. Galliker (Ar. Frey) 5:4.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Team Aarau. 3mal 2 Minuten gegen UHC Lok Reinach.
Team Aarau: L. Mäder; Ph. Stark, M. Hunziker; S. Hertig, S. Colombo; M. Kull, M. Schenk; D. Studer, M. Stoltenberg, F. Schwaller; R. Hug, P. Byland, M. Maurer; O. Bürgi, O. Meyer, F. Kull; F. Heimgartner; B. Gros; S. Wassmer; Ph. Weber; J. Hofmann.
Lok Reinach: M. Schaffner (ab 34. M. Rihs); M. Gürber; Armin. Frey; T. Wullschleger; T. Vojtisek; P. Richner; D. Cimino; D. Dünki; T. Sandmeier; J. Galliker; P. Krebs; R. Hänny; O. Reidy; Andreas Frey; R. Remund; F. Moser; O. Belluz; D. Achermann; N. Tschudi.