Das Team Aarau entscheidet dank einer soliden Mannschaftsleistung, einem blendend aufgelegten Marc Maurer und unbändigem Willen auch die zweite Begegnung gegen Jump Dübendorf für sich. Marco Stoltenberg erzielte das Siegestor erst sieben Sekunden vor Schluss und löste damit Jubelstürme im Gästesektor aus. Gesamthaft muss der Sieg gleichwohl als glücklich eingestuft werden; Jump Dübendorf hatte die Entscheidung kurz vor Schluss auf dem Stock, verfehlte aber bei einer 6:5-Führung in Unterzahl das leere Aarauer Tor fahrlässig.
Die Partie begann gut für den Unterklassigen aus dem Aargau. Silvan Colombo brachte die Adler nach einer Minute auf Pass von Sämi Waser in Führung. Jump Dübendorf bewahrte aber die Ruhe und übernahm trotz defensiver Aufstellung zusehends das Spieldiktat. Aarau agierte in der Defensive zu wenig konsequent und musste bis zur 15. Minute zwei Gegentreffer zulassen. Kurz vor der Pause erzielte Geburtstagskind Marc Maurer auf Pass von Tomas Vojtisek in Überzahl zwar noch den Ausgleich, nach der ersten Pause aber zogen die Zürcher mit harten Schüssen aus der Distanz nicht unverdient auf 4:2 davon. Die Adler ihrerseits blieben erstaunlich ruhig und arbeiteten weiter konzentriert und mit viel Engagement. Tomas Vojtisek nach Vorarbeit von Lukas Romer und wiederum Jubilar Marc Maurer, dieses Mal auf Pass von Matthias Romer, der nach einem längeren Auslandaufenthalt zum ersten Mal in dieser Saison für die erste Mannschaft des Teams Aarau auflief, konnten den Rückstand bis zur 30. Minute wettmachen. In der 36. Minute nützte Ex-NLA-Spieler Marc Huber dann einen Abstimmungsfehler bei den Aarauern eiskalt aus. Doch die dritte Linie der Gäste sorgte noch vor der Sirene für den Gleichstand. Marc Maurer vollendete seinen Hattrick mit einem perfiden Drehschuss, nachdem der unermüdlich kämpfende Andres Maurer einem Dübendorfer den Ball weggespitzelt hatte. Das Schlussdrittel versprach viel Spannung. Beide Teams leisteten sich lange Zeit kaum Fehler, beide wussten, wie entscheidend der nächste Treffer sein könnte. Und Jump reüssierte schliesslich in der 47. Minute durch Severin Imper. Zusehends kam Hektik auf, die Diskussionen auf dem Feld häuften sich und Aarau drohten die Felle definitiv davon zu schwimmen. Als dann die Zürcher in Unterzahl mit zwei Spielern alleine auf Luz Mäder im Aargauer Tor losziehen konnten und Pascal Grin gekonnt um den Adler-Keeper herum auf seinen Mitspieler auflegte, hätte die Partie kurz vor Schluss entschieden sein müssen, aber die Zürcher zeigten Nerven und verfehlten das leere Tor knapp. Aarau gelang es in der Folge, sich noch einmal ganz auf das Spiel zu konzentrieren, nachdem ein Treffer von Lukas Romer seitens der Unparteiischen aberkannt worden war. Silvan Colombo bediente Marc Maurer, der den Traumpass mit einem trockenen Schuss unter die Latte dankend annahm und für Aarau zum vierten Mal traf an diesem Abend. Es sollte nicht sein letzter Punkt gewesen sein. Sieben Sekunden vor Schluss spielte er den Ball zu Marco Stoltenberg, der die Adler ins Glück und in der Serie mit 2:0 in Führung schoss.
Damit gelang dem Team Aarau die nächste grosse Überraschung gegen ein erstaunlich defensiv ausgerichtetes Dübendorf. Die Aarauer hatten allerdings oft Mühe, die gut organisierte Jump-Abwehr zu knacken. Phasenweise kam man kaum gefährlich nahe ans gegnerische Tor heran. Und weil die Aargauer ihre Stärke nicht in den Distanzschüssen haben – ganz im Unterschied zu Dübendorf – war Aarau insbesondere im Startdrittel lange etwas harmlos. Der unbändige Wille, der kämpferische Einsatz und die Disziplin und Fokussierung auf das Spiel in den entscheidenden Phasen zeichneten den Underdog aus der Zweitliga an diesem Abend aber besonders aus. Und einmal mehr rettete Luz Mäder im Aarauer Tor in den Momenten und Phasen, in welchen Dübendorf das Geschehen zu dominieren vermochte. Und letztlich scheint Dübendorf nicht vom Glück verfolgt zu sein. Am nächsten Samstag bereits kommt es zum nächsten Duell Adler gegen Känguru. Das Team Aarau hat dieses Mal wieder Heimrecht und hofft auf eine gut gefüllte Schachenhalle für das nächste und bis dato vielleicht schwierigste Spiel in dieser Serie.
(Bericht Michael Hafner)
UHC Jump Dübendorf – Team Aarau 6:7 (2:2, 3:3, 1:12); Mehrzweckhalle Dürrbach, Wangen bei Dübendorf; 115 Zuschauer; SR Bischof/Kink. Tore: 2. Colombo (Waser) 1:0, 11. Murer (Imper Simon) 1:1, 16. Inhelder (Imper Simon) 2:1, 19. Maurer Marc (Vojtisek, Ausschluss Imper Severin) 2:2, 26. Jezler (Zeier, Ausschluss Münst) 3:2, 26. Murer (De Ruiter) 4:2, 29. Vojtisek (Romer Lukas) 4:3, 30. Maurer Marc (Romer Matthias) 4:4, 37. Huber (Alvarez Gomez) 5:4, 38. Maurer Marc (Maurer Andres) 5:5, 48. Imper Severin (Gabriel Michel) 6:5, 57. Maurer Marc (Colombo) 6:6, 60. (59:53) Stoltenberg (Maurer Marc) 6:7.
Strafen: 2 Mal 2 Minuten gegen UHC Jump Dübendorf, 3 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau.
UHC Jump Dübendorf: Gabriel Dominic; Meier; Imper Simon; Imper Severin; Huber; De Ruiter, Heller; Wüst; Lombris; lvarez Gomez; Inhelder; Grin; Zeier; Gabriel Michel; Jezler; Waldvogel; Murer; Fetz; Peduzzi.
Team Aarau: Mäder; Lacerda, Hofmann; Glettig, Münst; Wassmer, Basler (ab 20. Geissler); Studer, Romer Lukas, Vojtisek; Waser, Stoltenberg, Colombo; Maurer Marc, Berner Oliver (ab 20. Maurer Andres), Romer Matthias; Kohler; Liechti.