In der Vorrunde war die Affiche Team Aarau gegen Schüpbach noch ein Spitzenkampf. Die Emmentaler gastierten damals als Leader in der Schachenhalle, mussten aber eine empfindliche 2:5-Niederlage hinnehmen. Rund drei Monate später gastierte Aarau als Leader im Emmental und bekundete über weite Strecken Mühe mit dem zielstrebigen Körperspiel der erfahrenen Berner. Mit einer letztlich durchschnittlichen Leistung entführen die Adler dank Vojtiseks Treffsicherheit zwei Punkte aus dem Emmental.
Im Lager des Aufsteigers aus Aarau musste damit gerechnet werden, dass man die Saison Ende Februar mit dem letzten Spiel der Qualifikationsrunde nicht abschliessen kann, sondern in den Playouts um den Ligaerhalt kämpfen muss. Zumindest wäre es fahrlässig gewesen als Aufsteiger und Liganeuling mit wenig Erfahrung, sich mit diesem Szenario nicht auseinanderzusetzen. Nun müssen sich die Spieler tatsächlich mit weiteren Ernstkämpfen befassen. Es handelt sich aber überraschenderweise nicht um die Playouts sondern um die Playoffs. Als Leader hatte man die Chance, mit einem Sieg bei Schüpbach praktisch alles klar zu machen und sich einen der ersten beiden zu den Playoffs berechtigenden Plätze zu sichern. Entsprechend engagiert starteten die Aargauer ins Spiel und nahmen das Zepter in die Hand. Die Berner standen aber defensiv gut und fuhren ihre gefährlichen Konter in gewohnt zielstrebiger Manier. Dabei hatten sie im ersten Drittel mit zwei Lattenschüssen Pech. Aarau konnte mit einem Doppelschlag vor der Pause durch Vojtisek und den wiedergenesenen Waser mit 0:2 in Führung gehen. Ins zweite Drittel erwischte Schüpbach den besseren Start und erzielte den Anschlusstreffer zum 1:2. Beide Teams erarbeiteten sich in der Folge zahlreiche Chancen, doch Unvermögen und zwei gute Torhüter verhinderten weitere Treffer. Kurz vor dem zweiten Pausentee erhielten die Gäste einen Penalty zugesprochen, welchen Vojtisek eiskalt verwandelte. Damit war der Zweitorevorsprung zugunsten der Adler wieder hergestellt. Nach der zweiten Pause drehte Schüpbach aber weiter auf, drückte aufs Tempo und kam mit einem Doppelschlag nicht unverdient zum Ausgleich. Auch die erneute Gästeführung – wiederum traf der Tscheche Vojtisek – konnten die Emmentaler in der 55. Minute ausgleichen. Weitere Tore fielen nicht mehr, wobei die Hausherren einem Vollerfolg letztlich näher waren. Auch die Verlängerung verstrich torlos, sodass Aarau zum ersten Mal bis ins Penaltyschiessen musste, in welchem die Routiniers Studer, Maurer Marc und Maurer Andres reüssierten und den Zusatzpunkt für die Adler sicherten.
Mit diesen zwei weiteren Punkten und dem 12. Sieg in Serie steht Aarau auch drei Runden vor Schluss als Überraschungsleader auf einem Playoff-Platz. Der Vorsprung auf Mitaufsteiger Baden beträgt acht Punkte, derjenige auf die Routiniers aus Brugg und Schwarzenbach neun Punkte. Im Direktduell deklassierte Baden die Powermäuse aus Brugg am Sonntagabend gleich mit 11:3 und demonstrierte seine gute Form. Die Badener spielen ohnehin eine ausgezeichnete Saison und waren bisher die wohl spielstärkste und dynamischste Mannschaft in dieser Zweitligagruppe; ihnen ist auch in allfälligen Playoffs alles zuzutrauen. Den Adlern selber fehlt noch ein Punkt für die definitive Playoffqualifikation. Es wäre für das junge Team besonders wertvoll, in solchen Ernstkämpfen weitere Erfahrungen sammeln zu können. Dass man dabei als krasser Aussenseiter ins Rennen geht, versteht sich von selbst. Gerade zuletzt fehlte es punkto Torgefährlichkeit an Ausgeglichenheit im Kader. Zu sehr war man in den letzten drei Spielen auf die Tore von Vojtisek angewiesen. Die Mannschaft freut sich auf das Schlussprogramm: Nachdem im Januar drei Auswärtsspiele anstanden (und dass man als Aufsteiger in diesen sieben weitere Punkte holte, ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit), schliesst das Team Aarau die Qualifikation mit drei Heimspielen ab.
(Bericht Michael Hafner / Roberto Micheli)
UHT Schüpbach II – Team Aarau 4:5 n. P. (0:2 1:1 3:1); Ballsporthalle Oberemmental (BOE), Zollbrück; 66 Zuschauer; Kupferschmied/Kupferschmied. Tore: 17. Vojtisek 0:1, 19. Waser (Gaberthuel) 0:2, 23. Etter 1:2, 38. Vojtisek 1:3 (Penalty), 43. Neuenschwander Bernhard (Zaugg Stefan) 2:3, 45. Schenk Simon (Ramseier) 3:3, 48. Vojtisek 3:4, 55. Hirschi (Grunder 4:4). Penaltyschiessen: Vojtisek verschiesst; Zaugg Stefan verschiesst; Studer trifft; Etter trifft; Romer verschiesst; Lüthi verschiesst; Maurer Andres trifft; Blaser verschiesst; Maurer Marc trifft.
Strafen: 1 Mal 2 Minuten UHT Schüpbach II, 2 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau.
UHT Schüpbach II: Zaugg Stefan; Zaugg Christian; Lüthi; Grunder; Würger; Schenk Simon; Schenk Michael; Neuenschwander Matthias; Neuenschwander Bernhard; Kernen; Blaser; Müller; Wüthrich; Zürcher Kevin; Zürcher Thomas; Ramseier; Etter; Hirschi.
Team Aarau: Mäder; Hofmann, Lacerda; Basler, Gaberthuel; Wassmer, Münst; Studer, Romer, Colombo; Maurer Marc, Vojtisek, Waser; Geissler, Maurer Andres, Kohler; Berner, Fäs, Glettig; Keller Chai.