Das Team Aarau schafft eine weitere Überraschung und gewinnt zuhause vor erfreulichen über 100 Zuschauern gegen das ambitionierte Unihockey Aargau United dank einer disziplinierten und kämpferisch tadellosen Leistung mit 5:1. Damit können sich die Aufsteiger aus der Kantonshauptstadt mit 6 Punkten aus den ersten 4 Spielen im dichtbesetzten Mittelfeld der Tabelle halten.
Das Trainergespann der Adler forderte von seinen Mannen von Beginn an Aufsässigkeit und Tempo, um den Gegner so wenig Sicherheit wie möglich gewinnen zu lassen. Diese war dem zu favorisierenden Aargau United nach zwei Niederlagen in Folge gegen Waldenburg und zuletzt Baden tatsächlich etwas abhandengekommen. Aarau übernahm das Zepter von Beginn an, liess aber im Abschluss die Entschlossenheit vermissen. Romer war es schliesslich, der ein wichtiges “Chrampfertor” erzielte und seine Farben zur Pause in Führung schoss. Die Gäste versuchten ruhig zu bleiben, vermehrt in den Angriff zu gehen und liessen den Ball phasenweise gut laufen. Es fehlten ihnen aber – so hatte es zumindest den Anschein – Spielwitz, Selbstvertrauen und Entschlossenheit punkto letztem Pass und Abschluss. Schüsse aus grosser Distanz wurden von den Aarauern oft geblockt und mit viel Einsatz abgefangen. Dank einer Überzahl kam Aargau United dann aber in der 28. Minute etwas glücklich zum Ausgleich. Aarau blieb seinerseits konzentriert und liess sich nicht beunruhigen. Mehr noch: Tomas Vojtisek, der tschechische Neuzugang der Adler, liess seine ganze Klasse nur 22 Sekunden nach dem Gegentor aufblitzen und schoss die Hausherren nach gutem Zuspiel von Romer postwendend wieder in Front. Es folgte noch vor der Pause die beste Phase von UAU. Zwei, drei gefährliche Abschlüsse brachten sie zustande, Abschlüsse, die wenn es einem Team läuft, auch reingehen können. An diesem Abend wurden sie zur Beute des stark spielenden Aarauer Keepers Chai Keller, der zwar nicht übermässig viel Arbeit hatte, aber eben doch immer wieder gefährliche Distanzschüsse zu entschärfen hatte. Aarau rettete den Vorsprung in die Pause und entschied sich für eine Tempoverschärfung im Schlussdrittel. Diese führte vermehrt zu Chancen, die Auswertung blieb weiter schwach, ein Problem, das die Adler bereits in den ersten drei Partien begleitet hatte. Hatte man den Ball lange Zeit quasi ins gegnerische Tor tragen wollen, war es in der 48. erneut der überragende Vojtisek, der entschlossen aufs Tor zog und ins hohe Eck traf – sehenswert, wichtig, in einem entscheidenden Moment. Die Gäste betrieben nun ein noch offensiveres Forechecking. Aarau verstand es für einmal, sich in solchen Situation clever aus der Affiche zu ziehen, löste schnell aus und liess sich nur selten auf unnötige Zweikämpfe in der eigenen Zone ein. Andres Maurer erhöhte wuchtig auf 4:1, dem unermüdlichen Kämpfer in den Reihen der Aarauer mit beispiellosem Laufpensum musste man dieses Tor besonders gönnen. United setzte in der Folge alles auf eine Karte, um die dritte Niederlage in Serie abzuwenden, und nahm den Torhüter früh heraus. Die zündenden Ideen fehlten dem Aufstiegsaspiranten aber weiter und der Frust darüber entlud sich schliesslich in einem harten Foul an der Bande, das eine Strafe gegen den Gast nach sich zog. Aarau nützte die Gunst der Stunde und schoss nach schöner Kombination über Colombo durch Romer das 5:1.
Das Team Aarau holte sich damit 3 Punkte, die man vor der Saison sicherlich nicht einplanen durfte. UAU mit den besten Akteuren aus den Regionen Lenzburg, Wohlen und Bremgarten hat Grosses vor diese Saison und möchte endlich in die 1. Liga aufsteigen. Dass die Mannschaft derzeit aber deutlich unter Wert spielt war am Sonntag rasch zu erkennen. Viel guter Wille und ansehnliche Ballstafetten vermochten die Verunsicherung im vor allem taktisch an sich starken Team des Trainergespanns Emch/Morf nicht zu kaschieren. Aarau nützte die Gunst der Stunde und konnte als Aussenseiter dank viel Leidenschaft und der nötigen Entschlossenheit in den entscheidenden Situationen drei wichtige Punkte einfahren. Allzu viel darf man sich auf diesen Sieg aber nicht einbilden, bereits in der Rückrunde dürfte ein erstarktes UAU vor heimischer Kulisse auf eine Revanche aus sein.
(Bericht Michael Hafner)
Team Aarau – Unihockey Aargau United 5:1 (1:0 1:1 3:0); Schachenhalle Aarau; 115 Zuschauer; Grimm/Berchtold. Tore: 19. Romer (Hofmann) 1:0, 28. (27.22) Massaro (Keusch, Ausschluss Kohler) 1:1, 28. (27.44) Vojtisek (Romer) 2:1, 48. Vojtisek 3:1, 52. Maurer Andres 4:1, 60. Romer (Colombo, Ausschluss Strebel Roger) 5:1.
Strafen: 4 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau, 3 Mal 2 Minuten gegen Unihockey Aargau United.
Team Aarau: Keller Chai; Hofmann, Lacerda; Glettig, Münst; Wassmer, Gaberthuel; Studer, Romer, Vojtisek; Maurer Marc, Maurer Andres, Kohler; Colombo, Keller Cirill, Geissler; Fäs; Struja; Berner; Mäder.
Unihockey Aargau United: Lips, Renggli, Strebel Reto, Michel, Köpfli, Strebel Roger, Meyer, Amstutz, Bieri, Massaro, Müller Cyril, Killer, Müller Martin, Keusch, Desch, Strebel Björn, Niederöst, Soldera, Dubach, Vallotton.