Das Saisonende kam für das Team Aarau pandemiebedingt abrupt und plötzlich. Nicht so der Wechsel auf dem Posten der sportlichen Leitung. Nach vier Jahren sorgfältiger und stets durchdachter Arbeit hatte Sportchef Dominic Studer seinen Rücktritt von dieser Funktion viele Monate im Voraus angekündigt, sodass dem Verein auch ausreichend Zeit zur Verfügung stand, seine Nachfolge zu regeln. Dominic Studer prägte den gesamten Herrenbereich von der U16 bis zur ersten Herrenmannschaft eindrücklich und nachhaltig, führte klare Abläufe ein und hatte immer das Gespür für den nächsten (Fort)Schritt. Mit Herzblut, Leidenschaft, der nötigen Professionalität aber auch immer dem richtigen Augenmass und einem gesunden Pragmatismus gelang es “Studi” stets, die Teams für die neue Saison aufzustellen, Trainer zu motivieren und den Verein im sportlichen Kerngeschäft weiterzubringen. Unter seiner Führung stieg die Herrenmannschaft erstmals in der Vereinsgeschichte in die 1. Liga auf und sämtliche U-Mannschaften entwickelten sich mitunter dank Studis grossem, vorbildlichen Engagement stets weiter. “Es ist schwierig, Studis Einsatz und die Qualität seiner Arbeit zu übertreffen. Ich schätzte ihn als Sportchef ausserordentlich und freue mich sehr, dass er der Mannschaft als Spieler erhalten bleibt. Seine Ideen waren jeweils gut durchdacht, er hat den Blick fürs Machbare und Nötige und denkt sehr professionell”, resümiert Trainer Michael Hafner vier Jahre erfreulicher Zusammenarbeit. Mit Chai Keller tritt ein weiterer Ur-Aarauer die Nachfolge von Dominic Studer an; er wird alles daran setzen, die äusserst engagierte und erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortzusetzen.
Mit dem Kickoff am 16. Juni hat das Fanionteam den offiziellen Startschuss in die neue Saison erlebt und das Sommertraining aufgenommen. In der Trainercrew hat sich der Verein für Konstanz entschieden und setzt weiterhin auf Roberto Micheli und Michael Hafner als Co-Trainer. Ergänzt wird das Duo, das in die 6. Saison steigt, durch den erfahrenen Teamchef Marco “Staldi” Staldegger.
Das Kader hingegen erfährt einige Änderungen. Besonders schmerzhaft sind die Rücktritte der Gebrüder Merki. Michi Merki ist in der letzten Saison nochmals zu Bestleistungen aufgelaufen, gehörte zu den regelmässigen Skorern der Adler und war in jeder Hinsicht ein Vorbildsportler, der in jeder Partie von der ersten bis zur letzten Sekunde alles gegeben hat. Mit Philipp “Fige” Merki verliert das Team Aarau einen Kreativspieler und Filigrantechniker, der auf eine lange Vergangenheit bei den Grasshoppers und Lok Reinach zurückblicken darf. Es war schon fast ein Transfercoup, als er vor zwei Jahren nach Aarau gelotst werden konnte und dort seine Klasse immer wieder aufblitzen liess. “Beides feine Menschen, starke Persönlichkeiten und tolle Spieler – wir bedauern es sehr, dass wir sie nicht weiter im Kader haben”, sind sich die Trainer Micheli und Hafner über den Wert der beiden Merkis einig; beide haben ihr Handwerk übrigens in ganz jungen Jahren im Freiamt bei Staldi gelernt, den sie in den letzten beiden Saisons als Teamchef wieder erleben durften. Schmerzhaft sind auch die Rücktritte der beiden talentierten Eigengewächse auf der Torhüterposition. Julian Liechti kam aufgrund einer hartnäckigen Knieverletzung bereits letzte Saison nie zum Einsatz, Leon Fleig wird die Schwerpunkte in seiner Freizeitgestaltung neu setzen. Und schliesslich hat sich auch Ramon Basler, einer Routinier auf der Verteidigerposition, entschieden, keine weitere Saison in Angriff zu nehmen. Zudem haben sich Sämi Waser und Matthias Romer aufgrund von Reisetätigkeiten und grossen ehrenamtlichen Einsätzen entschieden, für diese Saison keine Ernstkämpfe für das Herren 1 zu bestreiten. Das Team Aarau – insbesondere die Trainercrew – dankt allen Spielern für ihren Einsatz zugunsten des Teams Aarau und wünscht ihnen alles Gute und beste Gesundheit!
Auf dem Transfermarkt haben sich die Adler dafür trotz dem erwähnten Aderlass von sieben Spielern zurückgehalten und setzten auf eigene Kräfte. Auf der Goalieposition stösst der zuverlässige Tobias Hunziker aus der zweiten Mannschaft fix zum Fanionteam, wo er schon in der letzten Saison mehrheitlich anzutreffen war. Und dann zeigt die engagierte Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre ein weiteres Mal Früchte. Gleich vier U21-Junioren sollen fix in die Herrenmannschaft eingebaut werden. Mit Yves und Joël Heller wird ein Gebrüderpaar nachrücken, sobald sie ihren Dienst beim Bund absolviert haben. Beide sind in den vergangenen zwei Jahren bereits wiederholt für die erste Mannschaft aufgelaufen. Und auch Marc Schenk und Oliver Bürgi haben in den ersten Trainings gezeigt, dass sie ambitioniert und motiviert sind, sich einen Platz im Fanionteam zu sichern.
So gehört es denn auch weiter zu den wichtigsten Zielen, die jungen Spieler in die Mannschaft einzubauen. Generell soll das Team weiterentwickelt werden. Dabei wird seitens der sportlichen Leitung in der nächsten Saison Wert darauf gelegt, dass die Defensive stabil bleibt und in der Offensive Torgefährlichkeit und Produktivität zunehmen. Gerade letzteres dürfte nach den Rücktritten von Michi und Fige Merki und dem Wegfall ihrer Skorerpunkte geradezu eine Herkulesaufgabe sein, zumal die gegnerischen Mannschaften durch gezielte Verstärkungen eher noch stärker geworden sind! Viel Zeit bleibt der Trainercrew nicht, um die Mannschaft auf die ersten Ernstkämpfe einzustellen. Bereits am 12. September – so ist es derzeit vorgesehen – treten die Adler auswärts zur ersten Meisterschaftspartie beim ambitionierten UHC Burgdorf an. Zuvor dürfte noch die eine oder andere Partie im Schweizer Cup zu absolvieren sein.