In der ersten Saison nach dem Abstieg aus der 1. Liga qualifiziert sich das Team Aarau eine Runde vor Schluss der Qualifikation mit der Sicherung des 2. Tabellenplatzes für die Playoffs. Im Kantonsderby gegen Aargau United gewinnen die Adler in einer ausgeglichenen Partie mit 5:2.
Da Burgdorf am Samstagabend in Zürich einen Punkt gegen Floorball Albis liegen liess, sicherte sich das Team Aarau bereits vor dem Derby am Sonntagabend – ohne selber gespielt zu haben – die Playoffqualifikation. Damit verkommt die Begegnung in Burgdorf in der letzten Qualifikationsrunde zu einer scheinbar bedeutungslosen Partie. Das sehen die Trainer der Aarauer, Roberto Micheli und Michael Hafner, unisono ganz anders: “Wir lernen aus jeder Partie. Und im Hinblick auf die Playoffs, wo wir eher als Aussenseiter ins Rennen steigen, ist es wichtig, dass wir den zuletzt ordentlichen Rhythmus beibehalten und uns weiter verbessern, Erfahrungen sammeln und die nach wie vor zu vielen Eigenfehler reduzieren können!”.
Selbiges galt für das Derby gegen den ambitionierten Kantonsrivalen Aargau United. Aarau wollte den 8. Heimsieg in dieser Saison unbedingt einfahren. Gleichzeitig sind die Vereinten völlig wider Erwarten in einen unangenehmen Abstiegskampf verwickelt; daher waren sie erst recht auf Punkte in der Kantonshauptstadt aus. In einer temporeichen und gefälligen Partie gingen die Gäste in der 7. Minute entgegen dem Spielverlauf in Führung. Darauf konnte Aarau lange Zeit nicht reagieren, gab das Spieldiktat aus der Hand und leistete sich im Spielaufbau nahezu unerklärliche Fehler. Aargau United verpasste es aus der Unentschlossenheit und pomadigen Spielweise Aaraus Profit zu ziehen und sündigte in dieser Phase des Spiels im Abschluss, hatte bei einem Pfostentreffer aber auch noch Pech und beklagte eine Topform von Aarau-Hüter Luz Mäder, der zwei, drei Mal in extremis entschärfen konnte. Das Resultat nach dem ersten Drittel war aus Adlersicht noch das beste. In den Mittelabschnitt starteten die Hausherren dann aber völlig verwandelt, drückten auf das Tor und suchten entschlossen und präsent vehement den Torerfolg. Innert 15 Sekunden kehrten sie die Partie in eine 2:1-Führung, ehe Michi Merki, bester Aarauer an diesem Abend, in Überzahl in der 25. Minute sogar auf 3:1 stellen konnte. Danach leistete man sich im Aufbauspiel wieder vermehrt Fehler und brachte in Unterzahl den Ball nicht aus der eigenen Zone, was den Gästen den Anschlusstreffer ermöglichte. Im Schlussabschnitt agierte das Team Aarau konzentriert, taktisch geschickt, in den Zweikämpfen aber oft zu zaghaft. Dank des hellwachen Keepers Luz Mäder konnte man die Führung halten, verpasste es aber mit einer mangelhaften Chancenauswertung, für die Spielentscheidung zu sorgen. Erst in der 56. reüssierte Peter Byland nach einer sehenswerten Ballstafette über Philippe Merki und Rafael Hug. Die selben Akteure führten in der Schlussminute mit einem empty-netter die definitive Entscheidung in einer insgesamt ausgeglichenen Partie herbei.
Damit darf sich das Team Aarau bereits jetzt über eine weitere Playoff-Teilnahme freuen. In den letzten 5 Saisons blieb man immer über die Qualifikationsphase hinaus in Playoffs oder Playouts beschäftigt. Es ist gut denkbar, dass die Aarauer wie schon vor drei Jahren gegen die Neuenburger, die Känguruhs von Corcelles-Cormondrèche, die die Gruppe 1 derzeit anführen, antreten dürfen. Dieses Mal aber dürften die Adler als klarer Aussenseiter in die Serie starten, nachdem die Westschweizer zuletzt 13 Mal (!) in Serie gewinnen konnten. Allerdings treffen die Känguruhs in der Schlussrunde noch auf Meiersmaad, den Tabellenzweiten, auf den sie nur einen Punkt Vorsprung haben. Dass Aarau selber noch den Gruppensieg erreicht, ist rechnerisch noch möglich. Ein Sieg in Burgdorf nach der regulären Spielzeit würde dazu ausreichen, falls Schwarzenbach gegen Albis keine Punkte holt. Die Adler tun aber gut daran, auf sich selber zu schauen. Egal wer der Gegner ist, die eigene Fehlerquote, die zu grosse Inkonstanz innerhalb einer Partie – gegen Aargau United lieferte man ein ungenügendes Startdrittel ab – und die mangelnde Chancenauswertung müssen zwingend verbessert werden, will man in den Playoffs weitere Erfolgserlebnisse feiern.
Team Aarau – Unihockey Aargau United 5:2 (0:1, 3:1, 2:0), Schachenhalle, Aarau. 95 Zuschauer. SR Bieli/Flury. Tore: 7. F. Renggli (R. Strebel) 0:1. 22. L. Romer (S. Waser) 1:1. 22. D. Studer (M. Merki) 2:1. 25. M. Merki (P. Stark) 3:1. 38. N. Schär (R. El Khatib) 3:2. 56. P. Byland (R. Hug) 4:2. 60. P. Merki (P. Byland) 5:2.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Team Aarau. 4mal 2 Minuten gegen Unihockey Aargau United.
Team Aarau: L. Mäder; Ph. Stark, M. Hunziker; V. Lacerda, J. Hofmann; S. Hertig, R. Hug; D. Studer, M. Stoltenberg, M. Merki; L. Romer, M. Romer, S. Colombo; Ph. Merki, P. Byland, F. Schwaller; S. Wassmer; S. Waser; T. Hunziker.
Aargau United: G. Fuchs; J. Wagnières; J. Bouilloux; R. El Khatib; M. Lauener; R. Strebel; A. Salzmann; L. Trümpi; D. Soldera; F. Dubach; M. Jauslin; K. Battaglia; C. Bouilloux; Y. Zeindler; N. Schär; T. Tischer; F. Renggli.