Eine gelungene erste Runde, gute Stimmung und im Testspiel gegen das “Zwoi” eine super Falle gemacht – wir waren bereit für und heiss auf Runde zwei. Schritten wir auf dem Erfolgspfad weiter oder gab’s die erste Bruchlandung für unsere durchstartende Mannschaft?
Es waren schon erstaunlich viele Leute auf den Beinen, als wir uns kurz nach sieben Uhr in Kleingrüppchen an verschiedenen Orten sammelten und ins Baselbiet zogen. Trotz früher Stunde und verhältinsmässig viel Verkehr kamen wir alle rechtzeitig in Oberdorf an. Die Spielvorbereitung war konzentriert, der zwischenzeitliche Leader Waldenburg konnte kommen.
Tatsächlich gewannen wir kompromisslos das erste Bully und konnten die ersten Pässe laufen lassen. Auf der rechten Seite ungefähr auf Mittellinienhöhe geriet unser Aufbau plötzlich leicht unter Druck, der Ball blieb an einem Gegenspieler hängen. Der Nutzniesser schloss schnell und ansatzlos ab. Goalie Tschopp konnte die Lücke zwischen Unterarm und Hüfte nicht rasch genug versperren und musste nach etwas über 20 Sekunden den ersten Torschuss passieren lassen. Lange liessen die Gegner unseren Goalie aber nicht warten, damit er seine Statistik wieder aufbessern konnte, denn der frühe Treffer brachte uns für einige Augenblicke leicht aus dem Trott. Wieder einmal war es unser Captain, der uns in der dritten Matchminute mit dem Ausgleichstreffer zurück auf die Spur brachte. Nachdem ein, zwei gegnerische Torversuche vereitelt wurden, versenkte er den Anschlusstreffer. Wir gestalteten die Partie zwar ausgeglichen, waren aber noch nicht ganz im Spiel angekommen. Beide Mannschaften produzierten hin und wieder Fehlpässe in dieser Phase. Es waren aber die Baselbieter, die den Führungstreffer in der sechsten Minute erzielten. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften eine Weile lang gegenseitig, brachen aber auch vereinzelt durch die gegnerische Abwehrbarrikade. Es war Baiocco, der auf Pass von Zimmermann in der Schlagabtausch-Phase den Ausgleichstreffer versenkte. Rund zwei Minuten später legten unsere Kontrahenten jedoch wieder vor. Diesmal war es Newcomer Michi Studer, der zum 3:3 Pausenstand einnetzte.
Der Ausgleichstreffer unseres Neo-Adlers sollte für längere Zeit die letzte Arbeit für den Jury-Tisch gewesen sein. Obwohl unsere Kontrahenten druckvoll in die zweite Halbzeit starteten, konnten sie uns nicht erneut überraschen. Als Gnepf bei einem Break-Away nur noch mit einem Stockschlag gebremst werden konnte und so einen Penalty erzwang, waren wir dem Führungstreffer zum Greifen nahe. Die Verantwortung übernahm Stauffenegger. Er konnte den Goalie verladen, sein Backhand-Abschluss fand aber den Weg in die Maschen nicht. Als die Baselbieter in der 27. Minute dann doch in Führung gingen, erbte unser Youngster Hofmann den Bandenabpraller nach Hännis Schuss und verwandelte aus spitzem Winkel zum 4:4. Die Partie blieb weiterhin ausgeglichen und spannend. Bei einer nächsten Aktion rutschte Gysel aus und landete mit dem Hosen- auf dem Hallenboden. Da er dabei in eine aktive Spielszene involviert war, schickte ihn der Ref für zwei Minuten auf die Strafbank. Obwohl auch die Mannschaftsgenetik der Eagles viel Potenzial für ein gutes Powerplay aufweist, konnten unsere Unterzahlformationen den Kasten sauber halten – einmal auch mit tatkräftiger Mithilfe des Pfostens. Die Waldenburger schrammten jedoch auch selber gleich zweimal um Haaresbreite an einem Shorthander vorbei. Als sich nach Ablauf der Strafe Stauffenegger, eingesetzt durch Gnepf, nach einem Freistoss in die Torschützenliste eintragen liess, gingen wir das erste Mal in Führung. Nur rund zwei Minuten später lancierten die Baselbieter mit dem Tor zum 5:5 die packende Schlussphase des Spiels. Die letzten fünf Minuten der Begegnung gehörten jedoch uns. Abgeklärt hielten wir den Ball meistens in den eigenen Reihen und lösten sicher Angriffe aus, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Wenige Sekunden vor Schluss brannte es vor dem Baselbieter Tor lichterloh, als ein Diagonalpass an der Schuhspitze des gegnerischen Tormanns und anschliessend an der Schaufelspitze unseres Rookies Lurati vorbeizischte und Stauffenegger das löchrige Rund noch in der gleichen Szene an den Pfosten zirkelte. Der Schreck dürfte dem nun entthronten Leader wohl noch in den Knochen gesteckt haben, als Sekunden später der Abpfiff ertönte. Angesichts der Chancenverhältnisse kann 5:5 allerdings als gerechtes Schlussresultat gewertet werden.
Unsere Partie gegen die Yardstix aus Walterswil stand bereits vor dem Anpfiff spektakulär auf der Kippe. Die junge und karg besetzte Equippe bestritt im Anschluss an unseren Waldenburg-Thriller ihre Begegnung gegen Lenzburg. Das Spiel war schon relativ weit fortgeschritten, als ein Walterswiler plötzlich auf der Spielerbank von Krämpfen geschüttelt wurde. Nachdem medizinische Hilfe gerufen und das Spiel mehrminütig unterbrochen wurde, beendete man es schliesslich vorzeitig. Obwohl sich der Betroffene später soweit erholt hatte, dass anscheinend auf einen Transport ins Spital verzichtet werden konnte, wünschen wir gute Genesung und hoffen, dass eine allfällige Untersuchung keine ernste Diagnose nach sich zog. Die restlichen Yardstix nahmen es später gegen uns auf. Sie taten dies szenenweise durchaus ansprechend, die Startphase gehörte aber grösstenteils dem bärenstarken Richner im Aarauer Tor. Er blieb bis zur 15. Spielminute ungeschlagen. Bevor der Gegner überhaupt ans Punkten denken konnte, eröffnete Stauffenegger das Score (ca. 2:30 Min.) und Hänni erhöhte in der achten Minute. Es bot sich uns sogar die Möglichkeit, im Powerplay noch weiter davon zu ziehen, unserem Überzahlspiel mangelte es allerdings noch etwas an Feinschliff. Kurz vor Ablauf der Strafe ahndete der Unparteiische ein (sehr streng gewertetes) Abstandsvergehen von Stauffenegger. Einige Augenblicke später durften die Walterswiler wieder vollzählig spielen und nutzten den nummerischen Vorteil, um Richner doch noch zu bezwingen. Dann sah es lange danach aus, als ob wir beim Stand von 2:1 in die zweite Halbzeit starten würden. Rund zehn Sekunden vor dem Spielunterbruch vermieste Gnepf den Walterswilern den Pausentee mit unserem dritten Scorerpunkt.
Die Prämisse für die zweite Spielhälfte war klar: Es mussten mehr Abschlüsse und (vor allem) mehr Tore her! Die Kräfte der Yardstix schwanden bereits in der ersten Halbzeit, auch dies mussten wir nutzen. Es war Studer, der in der 22. Minute den Drei-Tore-Abstand Tatsache werden liess. Unsere Kontrahenten liessen sich aber noch nicht abschütteln und rückten mit einem weiteren Treffer nach. Selbst Gnepfs 5:2 wurde noch mit einem Tor beantwortet. Als wiederum Studer als letzte Station einer Passstafette das finale Querzuspiel einnetzte und sich Zimmermann in der 33. Minute auch noch als Torschütze feiern lassen durfte, hatten wir das Spielgeschehen fest in unseren Händen. Hinten im Tor ärgerte sich Richner über den letzten Gegentreffer und hoffte auf eine neue Herausforderung, obwohl er das Goal nicht verschuldet hatte. Das Unihockey-Karma tat ihm den Gefallen und bescherte ihm plötzlich einen Ausbruch eines Walterswilers, dessen Einzellauf er mit Bravour stoppen konnte. Damit war für Richner die Welt wieder in Ordnung, er überliess Gnepf das nächste Highlight. Der stets gefährliche Stürmer vollendete mit dem 8:3 seinen Hattrick. Wenig später war Zeit für ein wenig Block-2-Action. Zimmermann forderte den Ball schon beim Spielaufbau und rannte schnurstracks in den freien Raum im Slot. Geschickt führte Studer den Ball in gegnerisches Territorium und zirkelte ihn gezielt in die Schnittstelle, wo Zimmermann die elegante Vorlage mit einem One-Timer vergoldete. Ein wirklich sehenswertes Tor! Kurz vor Beginn der effektiven Spielzeit gönnten sich die Walterswiler mit ihrem Timeout eine kurze Pause. Sie blieben aber vom “Stängeli” nicht verschont. Etwa eine halbe Minute vor Abpfiff setzte Gnepf mit dem 10:3 den Schlusspunkt. Somit kamen wir mit drei Punkten aus dem Baselbiet zurück, auch nach vier Spielen mit positiver Torbilanz.
Kurzzusammenfassung:
Match 1 vs. Waldenburg: 5:5 (3:3) (U)
Match 2 vs. Walterswil: 10:3 (3:1) (S)
Im Aarauer Dress rockten:
Hänni (C), Gnepf (Tr), Gysel (Tr), Richner (G), Tschopp (G), Baiocco, Glanzmann, Hofmann N., Lurati, Stauffenegger, Studer, Zimmermann
Matchbericht: S. Tschopp (Teilweise aus dem Gedächtnis geschrieben, Erinnerungsfehler vorbehalten… ;-))