Seitdem die letzte Partie der vergangenen Saison abgepfiffen wurde, sind nur wenige Monate vergangen. Inzwischen hat sich im “Drü” einiges verändert. Beobachtet von prominentem Besuch nahm die “renovierte” Mannschaft die Debutspiele der Saison 19/20 in Angriff…
Die erste Runde in der piekfeinen, neuen Raiffeisen-Arena in Hägendorf stellte uns schon im Vorfeld vor einige Herausforderungen. Wir sind inzwischen viele Leute im Team – zu viele, um mit dem gesamten Kader einen sinnvollen Spielbetrieb aufzugleisen. So mussten einige Teamkameraden auf ein Aufgebot verzichten.
Die nominierten Akteure mussten dafür früh aus den Federn. Bereits 07:20 Uhr war Besammlung. Zwar war die ganze Mannschaft pünktlich und vollzählig in Hägendorf eingetroffen, beim Warm-Up steckte allen aber noch gehörig die Trägheit in den Knochen. Der Spielbeginn gegen Murgenthal war ganz passabel. Obwohl die ersten Torschüsse vom Gegner abgegeben wurden, konnten wir die ersten Angriffe erfolgreich vereiteln. Nach einer Eingewöhnungsphase erzielte Glanzmann das erste Tor der Saison. Langsam zwangen wir das Momentum auf unsere Seite. Als nächster nahm Gnepf das Heft in die Hand und erhöhte das Skore. Mit dem Fortschreiten der ersten Halbzeit gaben unsere Kontrahenten dem Spiel eine grössere physische Gewichtung. Vor der Pause glich Murgenthal tatsächlich aus.
Nach dem Wiederanpfiff gerieten wir zwischenzeitlich etwas aus dem Trott. Murgenthal nutzte dies und ging in Führung, um wenig später zum Zwischenstand von 2:4 zu erhöhen. Unsere Mannschaft blieb aber im Sattel. Wir brauchten einige Zeit, um auch offensiv wieder Akzente setzen zu können. Mit einem Energieausbruch erzwang Stauffenegger nach einigen zermürbenden Minuten ohne Torerfolg den Anschlusstreffer. Eine kollektive Schrecksekunde hatten wir, als sich ein Murgenthaler mit Gnepf im Zweikampf verhakte, beide ins Straucheln gerieten und auf Gnepfs abgedrehtem Arm landeten. Zum Glück blieb die für unseren Trainer-Spieler schmerzhafte Szene ohne Verletzungsfolge. Als Schmerzmittel verabreichte uns unser Captain Hänni den Ausgleichstreffer, der ramponierte Gnepf assistierte persönlich wenig später zu Gysels Führungstreffer. Nachdem wir die Herrschaft über den Spielverlauf nun an uns gerissen hatten, schlug die Game-Story ihren nächsten Haken. Für die nächsten zwei Minuten wurde Zimmermann auf die Strafbank verbannt. Schon aus früheren Saisons wussten wir, dass das Powerplay eine starke Waffe der pass- und schussstarken Murgenthalern ist. Allerdings stand unser Boxplay wie eine eins und Zimmermann verbrachte die gesamte Zwangspause in der Kühlbox. Nun galt es, die dünne Führung mit allen Mitteln zu verteidigen, denn die Endphase des Spiels war angebrochen. Nur wenige Sekunden vor Abpfiff versenkte ein routinierter Murgenthaler den Ball doch noch in unserer linken, hohen Torecke. In den verbleibenden Sekunden gab es noch einen zusätzlichen Schuss-Schlagabtausch, der aber hüben wie drüben das Tornetz nicht mehr erzittern liess. Die erste Begegnung endete mit einem 5:5 Unentschieden. Etwas frustriert über die zwei verlorenen Punkte räumten wir den Platz.
Bereits den ersten Match verfolgten einzelne Vereinskollegen vor Ort mit. Beim zweiten Spiel gegen Fricktal gesellte sich noch der Trainer unseres Fanionteams, Michael Hafner, zu den Zuschauern. Er begleitete seine Sprösslinge an die parallel laufende Junioren-Meisterschaftsrunde und nutzte die Zeit vor oder zwischen den Spielen, um etwas Fünftligaluft zu schnuppern.Den prominenten Support konnten wir zu Beginn des Spiels gegen die Kantonsrivalen gut brauchen. Wie von unserem Trainergespann prognostiziert, startete der personell dezimierte Gegner offensiv schwungvoll. Wir liessen uns überraschen und kassierten schon in der Startphase den ersten Treffer. Offensiv taten wir uns einige Zeit schwer, mussten in der ersten Halbzeit auch noch einen weiteren Treffer einstecken. Nach und nach fanden wir aber zurück ins Spiel und konnten den Torstand zur Pause mit 2:2 untentschieden halten.
In der zweiten Halbzeit übernahmen wir langsam das Ruder. Die zweite Partie war bedeutend weniger körperbetont, der Schiedsrichter durfte insgesamt eine sehr faire Partie arbitrieren. Im Spielaufbau profitierten wir von viel freiem Raum. Während die Kräfte der Fricktaler langsam zu schwinden begannen, häuften sich unsere Torchancen. Unsere Angriffsgeschwader kreisten Einsatz für Einsatz in der gegnerischen Hälfte, wie Adler über ihrer Beute. Die Abschlüsse waren allerdings nicht raubvogelartig gezielt und effizient. Im Gegenteil, schon nahezu grobfahrlässig wurden kleine, anständige und sehr grosse Möglichkeiten ausgelassen. Zwar musste der gegnerische Keeper auch einzelne Schüsse passieren lassen, unser Vorsprung, den wir aufbauen konnten, war allerdings dünn. So mussten wir auch in einzelnen Szenen das Glück des Tüchtigen in Anspruch nehmen, weil die wenigen, nadelstichartigen Angriffe der Fricktaler knapp unterbunden werden konnten oder mit Pfostenschüssen endeten. Am Schluss durften wir uns über einen 5:3-Sieg freuen. Mit den drei Punkten aus der ersten Runde haben wir uns einen soliden Grundstein gelegt, nun wollen wir darauf aufbauen. Die Resultate der anderen Begegnungen der ersten Runde versprechen eine spannende und ausgeglichene Saison. Unsere nächste Etappe folgt schon bald…
Kurzzusammenfassung:
Match 1 vs. Murgenthal: 5:5 (2:2) (U)
Match 2 vs. Fricktal: 5:3 (2:2) (S)
Für’s “Drü” aufgeboten wurden:
Gnepf (Tr), Gysel (Tr), Hänni (C), Hofmann Luc (G), Tschopp (G), Bajocco, Glanzmann, Lienhard, Stauffenegger, Studer, Zimmermann
Matchbericht: S. Tschopp (Geschrieben aus dem Gedächtnis, Erinnerungsfehler vorbehalten… ;-))