Nach einer unterbesetzten 6. Runde musste das “Drü” bei der Heimrunde den Inhabern der Ränge eins und zwei die Stirn bieten. War dies eine Mission Impossible oder kam es zu einem (weiteren) Wunder von Aarau?Unsere Mannschaft mit dem Prädikat “Underdog” zu versehen, wäre gegen das mit Ex-NLA-, Ex-NLB und Ex-1.-Liga-Spielern gespickte Team aus Wangen bei Olten schon beinahe eine Übertreibung gewesen. Da wir wiederum nur mit gut zwei Blöcken spielen konnten, rechneten wir mit einer Kanterniederlage. Wider unseren Erwartungen erwischten wir aber einen sehr guten Start. Defensiv solide und offensiv sogar lauernd gefährlich begegneten wir dem Favoriten einige Zeit lang auf Augenhöhe. Erst nach ca. vier Minuten fiel der erste Wangener Treffer. Unbeirrt folgten wir weiter unserer Mission, dem Leader das Leben möglichst schwer zu machen. Zwar kamen wir nur selten richtig gefährlich vor das gegnerische Gehäuse, dafür konnten wir kräftig Sand ins Offensivgetriebe der Wangener streuen. Wenn dann doch eine fein orchestrierte Ballstafette in einem Abschluss gipfelte, war da immer noch der bärenstarke Richner im Tor. In der ersten Halbzeit musste er sich insgesamt vier Mal geschlagen geben, was bei einer derartigen Klassendifferenz in einem Kleinfeld-Match schon fast ein Ritterschlag ist.
Schon gegen andere Teams liessen es die Wangener ab und zu in der ersten Halbzeit etwas ruhiger angehen oder spielten nicht ganz feinabgestimmt. Meistens machten sie dann leichte Veränderungen in der Aufstellung oder stalteten vorübergehend einen Gang hoch, um die unterlegenen Gegner abzuhängen. Gegen uns gelang dem Leader eine ähnliche Machtdemonstration nicht. Zwar stand die Partie nie auf der Kippe, phasenweise drückte aber ein gewisser Missmut durch die ansonsten souveräne Fassade. So kam es, dass der Wangener Captain vom Schiri wegen Reklamieren auf die Strafbank geschickt wurde. Es handelte sich zwar um ein Missverständnis, ganz von ungefähr war die Falschinterpretation der Äusserungen wohl trotzdem nicht gekommen.
Unser Powerplay war leider sehr verhalten. Mit zu viel Respekt liessen sich unsere Feldspieler vom aggressiv verteidigenden Boxplay verunsichern und zurückdrängen. In einigen Szenen mussten wir gar um einen Shorthander befürchten. Quasi wie aus heiterem Himmel zappelte der Ball dann doch im Wangener Netz! Zimmermann konnte einen präzisen Schuss an allen Wangener vorbeischmuggeln und den Ball in der rechten, oberen Torecke unterbringen. Damit war immerhin schon eine Zu-Null-Niederlage abgewandt. Im weiteren Verlauf konnte Hänni unser Torkonto ebenfalls noch aufbessern. Beinahe gelang uns auch noch ein drittes Tor, das uns der gengerische Goalie aber nicht gönnte. In Extremis kratzte er einen Prellball noch von der Linie. Am Schluss trennten sich beide Mannschaften mit einem Endstand von 2:9 und wir waren sehr zufrieden, dass wir die Gegentorezahl im einstelligen Bereich hatten halten können.
Vor der ersten Partie war unsere Hoffnung auf Punkte sehr gedämpft. Der Verlauf des vorhergehenden Spiels liess unsere Zuversicht wieder auflodern. Immerhin rangen wir den Oftringern in der Vorrunde ein Unentschieden ab. Tatsächlich machten wir es den Kantonsrivalen nicht leicht. Unsere Gegner waren trotzdem zu favorisieren und hatten technisch die Nase vorne. Zwar erspielten sie sich einen Vorsprung, bei einem Pausenstand von 1:3 blieb aber alles offen.
Wie schon oft blieben wir in der zweiten Halbzeit den Punkten auf der Fährte. Leider gelang es uns nicht, den Scorpions ganz auf den Pelz zu rücken. Denn als wir das Resultat verkürzten, konnten sie uns immer wieder mit weiteren Toren abschütteln. Unsere Waffe war der Kampfgeist, dessen volles Gewicht wir in die Waagschale warfen. Dieses Mal gelang uns leider kein Exploit. Aufgrund sicherer Ballstafetten und technisch versierten Spiels behielten die Tabellenzweiten die Zügel immer in der Hand. In den späteren Phasen der Partie machte sich auch der Abnützungskampf vom ersten Spiel bemerkbar. Die gegnerischen Stürmer fanden mehr Raum, wodurch wir den Fokus stärker auf unsere Defensive richten mussten. An ein Schlussfeuerwerk war nicht zu denken. Trotzdem kämpften wir bis zum Schlusspfiff weiter, obwohl in den letzten Minuten kaum mehr eine Chance auf Punktegewinn bestand. In der Garderobe ärgerte sich niemand wirklich über die 3:7-Niederlage, aber ein wenig enttäuscht war dann wohl doch jeder. Auf jeden Fall würden es uns guttun, in der nächsten Runde endlich wieder Punkte gutschreiben zu können.
Kurzzusammenfassung:
Match 1 vs. Wangen b. Olten: 2:9 (0:4)(N)
Match 2 vs. Oftringen: 3:7 (1:3)(N)
Für’s “Drü” traten an:
Hänni (C), Lienhard (Tr), Richner (G), Stauffenegger (Tr), Tschopp (G), Gysel, Petersen, Vonlaufen, Zimmermann
Matchbericht: S. Tschopp (Geschrieben aus dem Gedächtnis, Erinnerungsfehler vorbehalten… ;-))