Kurz nach dem Mittag durfte gejubelt werden. Die Freude war gross. Captain und Doppeltorschütze Heller machte das obligatorische Siegerselfie: Die Fotoqualität war das einzige negative Erlebnis aus Aarauer Sicht.
Das berühmte «Tüpchen» auf dem i war der Blick auf die Resultate des Spieltags: Bisheriger Leader Vipers verlor nicht nur den Spitzenkampf gegen die Adler, sondern auch das zweite Duell gegen Sursee: Die U21 aus der Kantonshauptstadt ist nach sechs Spielen erstmals auf Rang 1 zu finden. Dies sind die Früchte aus zwei hart-erkämpften Siegen gegen Brugg und die Vipers Innerschwyz.
Wie bereits beim Saisonauftakt standen uns die Brugger gegenüber. Jedoch starteten nicht die Powermäuse mit viel Energie ins Spiel, sondern die Adler. In den Startminuten fiel das Chancenplus klar auf unsere Seite. Uns gelang dann auch der erste Treffer, dieser wurde aber aberkannt: Stockschlag des ballführenden Spielers?! Danach überstanden wir eine Unterzahl relativ unbeschadet. Umso bitterer, dass kurze Zeit später Brugg in Führung ging. Somit hatten wir 20 Minuten Zeit um die Partie zu drehen. Bemerkenswert war der Wille und Glaube, dass die Wende möglich ist. Diese Tugenden waren jedem Spieler und Coach ins Gesicht geschrieben. Innert zwei Minuten trafen wir gleich doppelt. Die Sache war damit aber noch lange nicht gegessen: Brugg konnte das Spiel ausgleichen. Das Spiel war ein harter Kampf, auch körperlich. Unbeirrt spielten wir weiter und erzielten den 3:2 Siegtreffer direkt nach dem Time-Out des Gegners. Somit sicherte man sich die zwei Punkte; der Spitzenkampf aber, stand noch bevor.
Die Wichtigkeit dieses Duells war bereits in der Kabine vor dem Match spürbar, die Anspannung greifbar. Es galt den Rückstand von 2 Punkten wegzumachen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die ersten vier Spielminuten waren etwas nervös und so kamen die Vipers zur einen oder anderen Abschlussmöglichkeit. Danach gewannen wir aber die Oberhand und schnürten den Ex-Leader in ihrer Hälfte ein. Das Pressing klappte hervorragend und schnelle Konter wurden bereits im Keim erstickt. Diesmal gelang uns das Tor vor der Pause. Einziger Wehmutstropfen war, dass wir das Score nicht erhöhen konnten. Somit war klar, dass es nochmals 20 starke Minuten brauchte. Die Innerschwyzer fanden im zweiten Durchgang etwas besser ins Spiel und konnten besonders mit ihren Bogenläufen zur Mitte für Torgefahr sorgen. Erst wenige Minuten waren gespielt, als wir nach einer herrlichen Kombination zum 2:0 einnetzten. Darauf wussten die Vipers aber eine Antwort: Bürgi, der eine sehr starke Partie zeigte, musste sich dennoch geschlagen geben. Unbeirrt spielten wir weiter und Captain Heller stellte mit seinem zweiten Tor des Spiels den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Jetzt wehrten sich die Vipers gegen die drohende Niederlage und kamen dem Anschlusstreffer immer näher. Dank einer starken Abwehrleistung (viele Blocks, schöne Paraden und etwas Glück, als der Unparteiische die sechs Adler auf dem Feld nicht gesehen hat) konnten wir das 3:1 lange behalten. Nach einem weiteren abgelenkten Distanz-Bogenlauf-Schuss lag der Ball dennoch im Aarauer-Tor. So wurden die Schlussminuten zum echten Nervenkitzel und Charaktertest. Mit viel Einsatz und auch dank dem überragenden Coaching durch Vasco und Studi durften wir nach dem Schlusspfiff den so wichtigen Sieg bejubeln.
Jetzt gilt es, die Rolle des Gejagten ernst zu nehmen und an der Heimrunde, vom 16.12, einen souveränen Abschluss im Jahr 2018 hinzulegen. Wir freuen uns über jede Unterstützung in den Spielen gegen Sursee (10:55) und Weggis (12:45) in der Berufsschule Telli.
Hopp Aarau!
(Dominik Minder)
Für Aarau: Bürgi; Schenk (0/1), Wagner (1/0), Hunziker, Hertig (1/0), Minder, Kull; Neeser (0/2), Studer, Brunschwiler, Heller Y., Heller J. (C) (2/0), Marraffino, Gros, Bleuler, Grimm, Mastrodomenico (1/1), Oehler (1/2), Meyer
Trainer: Studer, Bruder, Lacerda